Polanski unter Hausarrest

Der Regisseur kommt nach 70 Tagen in Auslieferungshaft frei. Jetzt hält er sich in seinem Chalet im Schweizer Promi-Ort Gstaad auf – und muss rund um die Uhr eine Fußfessel tragen
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Roman Polanski
dpa Roman Polanski

GSTAAD - Der Regisseur kommt nach 70 Tagen in Auslieferungshaft frei. Jetzt hält er sich in seinem Chalet im Schweizer Promi-Ort Gstaad auf – und muss rund um die Uhr eine Fußfessel tragen

Es dauert Sekunden. Zwei schwarze Limousinen mit verdunkelten Scheiben rauschen den verschneiten Weg zum Chalet hinauf. Ein Blick für die seit Stunden wartenden Reporter – dann ist alles vorbei. Nach 70 Tagen Auslieferungshaft in einem Schweizer Gefängnis Roman Polanski ist in seinem Chalet in Gstaad angekommen.

Gesehen hat ihn zwar keiner, doch was alle ahnen, bestätigen die Schweizer Behörden kurz später: Regisseur Polanski wurde freigelassen. Wobei Freiheit eigentlich nicht der richtige Ausdruck ist. Bis die Schweiz über seine Auslieferung entschieden hat, muss sich der 76-Jährige rund um die Uhr in seinem Ferienhaus im Promi-Ort aufhalten.

Dass sich Oscar-Preisträger Polanski an diese Vereinbarung hält, überwacht die Polizei per elektronischer Fußfessel, mit der sie Polanskis Aufenthaltsort jederzeit orten kann. Verlässt er das Haus oder entfernt er die Fessel, wird ein Alarm ausgelöst. Zusätzlich wird das Grundstück überwacht. Als Sicherheit musste er eine Kaution in Höhe von knapp drei Millionen Euro überweisen und seine Ausweispapiere abgeben. Sollte Polanski die Auflagen missachten, fällt seine Kaution an den Staat.

In seinem Domizil hatten ihn schon seine Kinder, der neunjährige Elvis und die 16-jährigen Morgane, sowie seine Frau, die französische Schauspielerin Emmanuelle Seigner, erwartet.

   Polanski wird vorgeworfen, 1977 in den USA eine 13-Jährige vergewaltigt zu haben. Einer Strafe hatte sich der Regisseur durch Flucht entzogen. Dem Filmemacher droht eine Höchststrafe von zwei Jahren. Gegen seine Auslieferung hat Polanski Einspruch eingelegt. Das Verfahren kann sich noch Wochen hinziehen. Ob er ausgeliefert wird, solle spätestens im Januar entschieden werden. cl

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