Philip Seymour Hoffman: Polizei findet 70 Beutel Heroin

Es besteht kaum ein Zweifel mehr, dass der Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman an einer Drogen-Überdosis gestorben ist. Die Polizei stellte 70 Beutel mit Heroin in seinem Appartement sicher.
von  (obr/spot)
Sein letzter öffentlicher Auftritt: Philip Seymour Hoffman im Januar beim Sundance Film Festival
Sein letzter öffentlicher Auftritt: Philip Seymour Hoffman im Januar beim Sundance Film Festival © Danny Moloshok/Invision/AP

Der plötzliche Tod von Philip Seymour Hoffman beherrscht weiter die Schlagzeilen. Es besteht kaum ein Zweifel mehr, dass der Oscar-Preisträger an einer Drogen-Überdosis gestorben ist. Die Polizei stellte 70 Beutel mit Heroin in seinem Appartement sicher.

New York – Nach dem plötzlichen Tod von Oscar-Gewinner Philip Seymour Hoffman kommen nun immer mehr erschreckende Details ans Licht. So wurden in dem Appartement, in dem der Schauspieler am Sonntag tot mit einer Nadel im Arm aufgefunden wurde, 70 Heroin-Tütchen gefunden - mindestens 50 davon waren noch ungeöffnet. Das berichtet unter anderem die "New York Daily News".

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Die Tütchen waren mit dem Aufdruck "Ace of Spades" und "Ace of hearts" beschriftet - ein tödlicher Mix aus Heroin und dem Schmerzmittel Fentanyl. Zudem wurden mehr als 20 benutzte Spritzen und ein verkohlter Löffel in dem Appartement sicher gestellt. "Wir sind der Überzeugung, dass die Todesursache eine Überdosis war", zitiert die Zeitung eine Polizei-Quelle. Eine Obduktion war für Montag angesetzt. Erste Ergebnisse werden in einigen Tagen erwartet.

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Der Schauspieler kämpfte bereits seit Jahren gegen seine Sucht, immer wieder versuchte er clean zu werden. Die Drogen sollen schließlich auch zur Trennung von seiner langjährigen Freundin und Mutter seiner drei Kinder Mimi O'Donnell geführt haben. "Es war allgemein bekannt, dass Hoffman drogensüchtig war, O'Donnell verließ ihn schließlich in der Hoffnung, er könnte dieses Mal den Entzug schaffen", zitiert die US-Zeitung "New York Post" eine der Familie nahestehende Quelle. Erst vor rund drei Monaten nahm sich Hoffman ein Appartement, das nur wenige Blocks von seiner Familie entfernt lag.

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Dort wurde er schließlich am Sonntag tot von seinen beiden Freunden, Drehbuchschreiber David Bar Katz und Assistentin Isabella Wing-Davey, aufgefunden. "Er war schon kalt und bereits einige Stunden tot", zitiert die Zeitung einige Quellen. Sie fanden ihn im Badezimmer nur mit Unterwäsche bekleidet - in seinem linken Arm steckte angeblich noch die Nadel.

"Das ist ein tragischer und plötzlicher Verlust", hieß es in einer Mitteilung von Hoffmans Familie. Die Angehörigen baten um Respekt und Wahrung ihrer Privatsphäre während der Trauerphase. Schauspielerin Cate Blanchett, die mit Hoffman den Film "Der talentierte Mr. Ripley" gedreht hatte, besuchte am Montagnachmittag mit Tränen in den Augen Hoffmans Familie. Sie hatte Tüten voll bepackt mit Spielzeug für seine Kinder dabei. Viele andere Hollywood-Stars drückten ihre Trauer auf den sozialen Netzwerken aus.

Hoffman zählte zu den begnadetsten Schauspielern seiner Generation. 2006 hatte er den Oscar als "Bester Hauptdarsteller" für seine Rolle als Truman Capote gewonnen. Zuletzt war er in Filmen wie "The Master" und "Die Tribute von Panem - Catching Fire" zu sehen. Er wurde nur 46 Jahre alt.

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