Peter Maffay erstattet Anzeige wegen übler Betrugsmasche: "Man hat keine Chance"

Eine Werbe-Anzeige in der britischen Presse könnte Fans von Peter Maffay schockieren. Doch dahinter steckt eine perfide Masche. Die AZ hat den Musiker kontaktiert, der nun sogar Anzeige erstattet hat.
Sven Geißelhardt
Sven Geißelhardt
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
9  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Peter Maffay will sich Betrügereien nicht gefallen lassen.
Peter Maffay will sich Betrügereien nicht gefallen lassen. © BrauerPhotos / G.Nitschke

"Tragischer Verlust für Deutschland" stand in der Online-Ausgabe des britischen Boulevardblatts "Express" unter einem Foto von Peter Maffay. Diese Anzeige könnte so manche Fans des Rocksängers erschreckt haben, suggeriert sie doch den Eindruck, ihm sei etwas zugestoßen. Was steckt dahinter und wie reagiert der 74-Jährige selbst darauf?

Im Netz tauchen immer wieder gefälschte Anzeigen über Promis wie Unternehmerin Judith Williams, TV-Star Daniela Katzenberger oder "Tagesschau"-Sprecher André Schünke auf. Viele dieser Fake-Werbungen locken mit dubiosen Geldversprechungen und nutzen dafür die Popularität der VIPs. Nun hat es auch Peter Maffay getroffen.

Gefälschter "Tagesschau"-Artikel mit Peter Maffay: Sänger wirbt vermeintlich für Geldanlagen

Ein Klick auf die Werbe-Anzeige mit dem Musiker führt zu einem gefälschten "Tagesschau"-Artikel, in dem ein vermeintliches Gespräch zwischen Peter Maffay und Markus Lanz zitiert wird. Um Authentizität zu schaffen, wird ein Foto aus der Lanz-Talkshow eingeblendet, in der der 74-Jährige 2020 tatsächlich zu Gast war. Statt den echten Inhalt der Sendung wiederzugeben, werden Maffay Worte in den Mund gelegt, die er so nie getätigt hat – wie etwa diese fragwürdige Versprechung: "Ich werde allen zeigen, dass jeder arme Mensch in Deutschland mit einem Zeitaufwand von nur 20 bis 30 Minuten am Tag Tausende von Euro verdienen kann."

Bei dieser Anzeige zu Peter Maffay in der britischen Boulevardzeitung "Express" dürften so manche Fans einen Schreck bekommen haben.
Bei dieser Anzeige zu Peter Maffay in der britischen Boulevardzeitung "Express" dürften so manche Fans einen Schreck bekommen haben. © Screenshot Express

Peter Maffay sauer: "Das ist die hässliche Kehrseite der Digitalisierung"

Am Ende des Beitrags wird auf eine Software aufmerksam gemacht, mit der man sich durch Kryptowährung ordentlich was dazuverdienen kann – so zumindest die zweifelhafte Versprechung. Dabei dürfte es sich um Betrüger handeln, die mit dieser Masche an Daten und Geld kommen wollen. Wie geht Peter Maffay damit um, dass sein Gesicht für diesen Trick verwendet wird? Der AZ sagt er dazu: "Es geht ja nicht nur mir so, sondern zahlreichen Kollegen ebenfalls. Das ist die hässliche Kehrseite der Digitalisierung."

Nach Fake-Werbung: Peter Maffay erstattet Anzeige

Peter Maffay will es nicht sang- und klanglos hinnehmen, dass seine Person für eine fiese Betrugsmasche missbraucht wird. Er wehrt sich und hat sogar rechtliche Schritte eingeleitet – eine Aussicht auf Erfolg sieht er jedoch nicht. "Wir haben zwar Anzeige gegen Unbekannt erstattet, aber das führt zu nichts, denn die Betrüger agieren aus dem Ausland", teilt der Künstler mit. "Die Server stehen irgendwo im Nirgendwo. Man hat keine Chance, die Herkunft der Fake-Werbung zu klären und die illegalen Machenschaften zu stoppen, geschweige denn, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Warnung an die Fans: "Handelt sich um kriminelle Machenschaften"

An seine Community richtet er in der AZ mahnende Worte, nicht auf derartige Anzeigen reinzufallen. "Wir haben die Fans gebeten, ausschließlich unseren offiziellen Kanälen zu vertrauen und sehr eindringlich darauf hingewiesen, dass es sich um kriminelle Machenschaften handelt und ich weder jetzt noch in Zukunft für Finanzprodukte, Wunderheilmittel oder andere zwielichtige Produkte werbe und werben werde."

Mit seiner Warnung ist Peter Maffay nicht alleine. Vor wenigen Tagen wies auch der luxemburgische Palast auf ähnliche Anzeigen hin, in denen Herzog Heinrich zu sehen war. In einem Statement teilte der Hof mit, dass "Familienmitglieder und das Haus des Großherzogs weder Geschenke noch Zuschüsse im Namen eines Regierungsmitglieds anbieten". Bleibt zu hoffen, dass Fans von Peter Maffay und das luxemburgische Volk nicht auf derartige Fake-Werbungen reinfallen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
9 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • AufmerksamerBürger am 08.06.2024 16:33 Uhr / Bewertung:

    Es wurde wohl angenommen, wer die Aussagen von Peter Maffei glaubt, dem kann man auch so das Geld aus der Tasche ziehen.

  • FRUSTI13 am 08.06.2024 12:11 Uhr / Bewertung:

    Solche Anzeigen erscheinen auch laufend in deutschen online-Zeitungen!

  • Xarre am 09.06.2024 15:04 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von FRUSTI13

    Natürlich schalten die dann solche Anzeigen nicht gratis!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.