Paul Walker: Warum sein Tod noch immer die halbe Welt bewegt
Paul Walker starb am 30. November 2013 bei einem tragischen Autounfall. Sein Tod bewegt nach wie vor die halbe Welt: Sein Hommage-Song "See You Again" bricht Rekorde und die "Fast & Furious"-Reihe ist beliebter als jemals zuvor. Ein Erklärungsversuch.
Schauspieler Paul Walker starb im Alter von 40 Jahren am 30. November 2013 bei einem tragischen Autounfall. Er war vor seinem Tod durchaus ein beliebter Schauspieler, vor allem bei Fans der "Fast & Furious"-Reihe, in der er den Ex-Cop Brian O'Conner spielte. Der große Hollywood-Durchbruch blieb ihm aber verwehrt. Seit seinem Tod ist ein regelrechter Hype um den Kalifornier entstanden. Und sein Name erzeugt große Click-Zahlen.
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Das Hommage-Lied "See You Again" von Wiz Khalifa und Charlie Puth hat nun die zwei-Milliarden-Marke auf Youtube geknackt und "Fast & Furious 7" - der letzte Teil, in dem Walker zu sehen war - sorgte für Rekordeinspielergebnisse: Über eine Milliarde US-Dollar spülte der Streifen weltweit in die Kinokassen. Walker wurde zu einem globalen Phänomen:
Die Dramatik des Todes
Paul Walker saß gerne am Steuer Foto:Universal Pictures
Paul Walker liebte schnelle Autos - wie seine Figur Brian O'Conner und alle Fans der "Fast & Furious"-Reihe. Dass er ausgerechnet bei einem Autounfall ums Leben kam, während die Dreharbeiten zu "Fast & Furious 7" gerade eine Pause einlegten, verlieh dem Ganzen eine besondere Dramatik. Ähnlich wie damals bei Heath Ledger (1979-2008), der den Film "Das Kabinett des Doktor Parnassus" dadurch nicht vollenden konnte. So brutal aus dem Leben gerissen zu werden und noch dazu bei etwas, in dem man eigentlich gut war, das ist der Albtraum aller Menschen und befeuerte den Mythos um Walkers Person zusätzlich.
Vor allem da lange Zeit nicht klar war, wie Walkers Tod in "Fast & Furious 7" eingebaut werden würde. Seine Rolle sterben lassen? Bei einem Autorennen? Das war undenkbar. Zumindest in filmischer Sicht sollte er ein Happy End bekommen. Und so halfen seine Brüder Cody und Caleb dabei, die restlichen Szenen abzudrehen. Im Film bleibt Brian O'Conner damit am Leben - und nur bei einigen Szenen wird deutlich, dass eines der Doubles vor der Kamera stand.
Die "Fast"-Familie
Vin Diesel (v.l.n.r.), Paul Walker und Ludacris einst bei Dreharbeiten Foto:instagram.com/vindiesel
Seine Co-Stars aus "Fast & Furious" haben zudem großen Anteil daran, dass die Öffentlichkeit Paul Walker nicht vergisst. Vin Diesel nannte gar seine Tochter Pauline, in Andenken an den Verstorbenen. Jüngst veröffentlichte die Film-Familie wieder rührende Posts auf ihren Social-Media-Kanälen, da Walker am 12. September seinen 43. Geburtstag gefeiert hätte. "Alles Gute zum Geburtstag Paul. Ich werde dich immer lieben", schrieb zum Beispiel Jordana Brewster auf Instagram zu einem Foto von sich und ihrem Filmpartner. Die beiden spielten jahrelang ein Liebespaar vor der Kamera.
Tyrese Gibson meldete sich mit den Worten: "Niemand kann jemals wirklich sterben, solange er immer in euren Herzen und in euren Gedanken am Leben bleibt." Musiker Ludacris verwendete das Hashtag #tilliseeyouagain in seinem Post. Eine Anspielung auf den Titelsong "See You Again". Wiz Khalifa und Charlie Puth besingen darin, dass mit dem Tod die Liebe nicht aufhöre. Außerdem macht die Hommage deutlich, dass aus Freundschaft familiäre Bande entstehen können und diese niemals enden. Die Fast-Reihe steht für Familie. Zusammenhalt. Liebe. Diese Verbundenheit der Cast-Mitglieder fasziniert Fans auf der ganzen Welt. Sie sehen sich als Teil dieser Familie. Und werden von den Stars als solcher honoriert.
Der Mensch Paul Walker
Paul Walker (l.) mit seinem kleinen Bruder Cody Foto:twitter.com/codywalkerroww
Nach seinem Tod beschäftigten sich die Medien ausführlich mit dem Menschen Paul Walker. Bei den Recherchen kam heraus, dass der 40-Jährige ein untypischer Hollywood-Schauspieler war. Auch wenn er in Action-Blockbustern zu sehen war und privat heiße Schlitten fuhr, bevorzugte er das ruhige Leben abseits des Star-Rummels. Ein bodenständiger Typ, der gerne surfte und mit seiner Organisation Reach Out Worldwide Opfer von Naturkatastrophen unterstützte. Er fuhr selbst in die Krisengebiete und packte vor Ort mit an. All das tat er ohne seine Popularität dafür zu missbrauchen. Ein Macher, kein Dampfplauderer. Das imponiert.
Zudem war Walker ein echter Familienmensch. Seine Tochter Meadow lebte seit 2011 bei ihm. Die heute 17-Jährige gründete die Paul Walker Foundation, die sich dafür einsetzt, Tieren in Not zu helfen. Vor allem Meerestiere stehen im Fokus, da Paul Walker den Ozean so sehr liebte. Sein Bruder Cody twittere an Pauls Geburtstag ein Bild aus Kindheitstagen mit den Worten: "An den Mann, der mein Leben und wer ich heute bin, beeinflusst hat. Ich liebe und vermisse dich jeden Tag." Paul Walker zählte zu den Guten. Den guten Menschen auf der Welt und in Hollywood. Er starb zu früh. Diese Tragik macht ihn durch den unglaublichen Erfolg der Action-Reihe "Fast & Furious" zu einem Phänomen.