Party im Penthouse: Polizei bei Schönheits-Chirurg!
Schrille Geburtstagsparty auf einer Dachterrasse in der Altstadt: Schönheits-Chrirurg Bruce Reith feiert seinen Geburtstag – verrückt, dekadent und sehr, sehr laut. Da kommt die Polizei
München - Auf dem Klingelschild steht kein Name, sondern nur eine Nummer. An der Tür lehnt ein Bodyguard, der „dann mal viel Spaß“ wünscht. An diesem Mittwochabend lässt es hier mitten in der Altstadt kein Staatsmann krachen, sondern ein Schönheits-Chirurg, aber auch die haben mitunter nicht nur Freunde.
Bruce M. Reith, der zum wiederholten Mal in seinen 38. Geburtstag reinfeiert und damit deutlich älter ist als der Durchschnitt seiner weiblichen Gäste, weiß genau, was Frauen wollen, wenn er mit Skalpell und Botoxspritze zugange ist. Aber noch besser versteht er es, einmal im Jahr die skurrilste Feier Münchens in seiner mehrstöckigen Penthouse-Wohnung zu schmeißen.
Das Besondere? Es ist eine Hausparty deluxe. Dazu der verrückteste Gäste-Mix aller Zeiten. Auf drei Etagen wird geflirtet, getanzt und Champagner gegurgelt. Überall schenken professionelle, äh, Mitarbeiterinnen Veuve Clicquot nach. In einem Badezimmer amüsieren sich zwei, die sich bis vor ein paar Minuten noch nicht kannten.
In der Küche bedienen sich alle selbst. Dass im Kühlschrank noch etwas Botox herumsteht, ist normal. Im Schlafzimmerbett räkeln sich drei Mädels, die extra aus Düsseldorf angereist sind. Doch der Hotspot ist die Dachterrasse. Nichts für Menschen mit Höhenangst – aber wer hat die schon, wenn alle weiblichen Gäste keine Absätze unter zwölf Zentimetern tragen? Und ganz oben ankommen, will hier schließlich jede(r).
Über eine Holzleiter muss jeder Gast hochsteigen. Ein Security-Mann passt auf, dass niemand runterfliegt, denn ein Geländer gibt es nicht. Dafür eine Sponsorenwand (GLG, Kö Klinik), an der sich niemand festhalten, dafür jeder fotografieren lassen kann. Manchmal müssen eben Prioritäten gesetzt werden. Im Hintergund sind die Türme der Frauenkirche zu sehen. Schnell wird klar: Hier ist alles over the top.
Trotzdem wird die Dachterrasse zu späterer Stunde und bei vorgerücktem Promille-Pegel aus Sicherheitsgründen doch besser geschlossen. Bodenständiger, aber nicht weniger wild geht es in den unteren Etagen zu. Ex-Kommune-1-Boss Rainer Langhans ist ohne seinen Harem unterwegs, sticht ziemlich aus dem Szene-Volk heraus und findet aber trotzdem bald Anschluss. Was er hier macht? Langhans grinst breit und sagt dann: „Wir verstehen uns.“ Kein Wunder: Die Party gleicht einer modernen Kommune.
Statt Uschi Obermaier ist Sängerin Indira Weis da, die mit Rainer Langhans zur gleichen Zeit im Dschungelcamp war und die für Bruce um Mitternacht ein Ständchen singen möchte. Dazu kommt es allerdings nicht, denn um punkt null Uhr schaut die Polizei vorbei. Einige Gäste verschwinden lieber auf der unteren Terrasse, die sogar ein Geländer hat. Andere ignorieren den etwas anderen Besuch und zerknallen mit ihren Zigaretten Luftballons.
Die Polizei ist da, weil es – Überraschung – zu laut ist. Allerdings hat sich niemand aus dem Haus beschwert, denn die Nachbarn sind mittlerweile abgehärtet und/oder vorgewarnt worden. „Gegenüber fand es wohl jemand zu laut“, erklärt Bruce. „Langsam hat das Anrücken der Polizei schon fast Tradition.“
Dennoch darf weitergefeiert werden. Das lassen sich die Gäste nicht zwei Mal sagen. Auf der sündigen Sause gesichtet: Filmproduzent Andreas Klein („Traffic“), Simon Verhoeven („Männerherzen“), Formel-1-Rennstrecken-Entwickler Herman Tilke, Torsten Koch (Constantin Film), Sterne-Koch und Neu-Single Heinz Winkler, CSU-Landtagsabgeordneter Andreas Lorenz. Der letzte Gast, eine sexy Brünette, hat die Party erst am nächsten Mittag verlassen.