Ottfried Fischer: Prozess um Nötigung geht weiter
München - Der Prozess gegen einen ehemaligen "Bild"-Zeitungsredakteur wegen Nötigung des Schauspielers Ottfried Fischer geht am Dienstag (15. März, 10.30 Uhr) vor dem Landgericht München in eine neue Runde. Das Amtsgericht München hatte den Reporter im Oktober zu einer Geldstrafe von 14.400 Euro verurteilt. Er soll Fischer mit dem Verweis auf ein Video, in dem dieser beim Sex mit zwei Prostituierte zu sehen ist, genötigt haben, dem Blatt ein Interview zu geben.
Die beiden Frauen hatten das Video im Sommer 2009 im Auftrag von zwei Zuhältern gefilmt. Alle vier wurden wegen der intimen Aufnahmen zu Geldstrafen verurteilt und akzeptierten das Urteil. Der damalige "Bild"-Reporter, der das Video von einem der Männer gekauft hatte, legte indes Berufung ein.
Seine Anwälte fordern Freispruch für ihren Mandaten, weil dieser gegenüber Fischers PR-Agentin das in seinem Besitz befindliche Video lediglich erwähnt, aber keine Drohung damit verbunden habe. In dem Urteil des Amtsgericht sehen sie einen Angriff auf die Pressefreiheit und argumentieren, jeder Journalisten, dem brisantes Material vorliege und den Betroffenen um Stellungnahme bitte, würde sich demnach wegen Nötigung strafbar machen.