Oscar 2012: Ein Fest für „The Artist“

Ein nostalgischer Stummfilm aus Frankreich triumphiert bei den Oscars. Sehen Sie hier die besten Bilder von der diesjährigen Verleihung der Academy Awards.
von  dpa

Ein nostalgischer Stummfilm aus Frankreich triumphiert bei den Oscars. „The Artist“ verzaubert nach dem Publikum in Europa auch die Academy in Hollywood und räumt fünf der wichtigsten „Goldjungen“ ab.

Hollywood – Der französische Stummfilm „The Artist“ ist der beste Film des Jahres. Das Werk des französischen Regisseurs Michel Hazanavicius wurde in der Nacht zum Montag in Hollywood mit dem wichtigsten Kinopreis der Welt ausgezeichnet. Es ist 83 Jahre her, dass zuletzt ein Stummfilm mit dem Haupt-Oscar prämiert wurde.

Insgesamt vergab die amerikanische Filmkunst-Akademie fünf Preise an die Geschichte über einen Stummfilmstar, der an der Einführung des Tonfilms scheitert. Darunter auch der Preis für den Hauptdarsteller Jean Dujardin – der 39-Jährige gewann als erster Franzose überhaupt den Oscar als bester Schauspieler.

„Wow, das ist genial, merci, formidable!“, bedankte er sich für die Auszeichnung. Eine andere Bestmarke setzte der Kanadier Christopher Plummer. Mit 82 Jahren nahm er die Trophäe als bester Nebendarsteller in „Beginners“ entgegen und ist damit der bisher älteste Gewinner in dieser Kategorie. Meryl Streep triumphierte als beste Hauptdarstellerin. Die 62-jährige US-Amerikanerin gewann den Oscar für ihre Rolle in dem Film „Die Eiserne Lady“.

Darin spielt sie die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher. Es ist der dritte Oscar für Streep. Beste Nebendarstellerin wurde die 39 Jahre alte Octavia Spencer für ihre Leistung in dem Rassendrama „The Help“. Der Deutsche Wim Wenders war für seine Dokumentation „Pina“ nominiert. Doch wieder reichte es – wie schon vor zwölf Jahren mit „Buena Vista Social Club“ – nicht für den Gang auf die ganz große Bühne. In der Kategorie

„Beste Dokumentation“ gewann stattdessen der Football-Film „Undefeated“. Auch der Hamburger Kurzfilmer Max Zähle ging mit dem 25 Minuten langen Adoptionsdrama „Raju“ leer aus. Für den insgesamt in elf Kategorien nominierten 3D-Film „Hugo Cabret“ von Martin Scorsese gab es wie für „The Artist“ ebenfalls fünf Oscars – doch nur in den Nebenkategorien Kamera, Spezialeffekte, Szenenbild, Tonschnitt und Tonmischung.

Für die Effekte des Films war maßgeblich das Firmennetzwerk Pixomondo mit Hauptsitz in Frankfurt am Main verantwortlich. Ein Drama aus dem Iran, „Nader und Simin – Eine Trennung“, wurde als beste nicht-englischsprachige Produktion ausgezeichnet. Der Film von Regisseur Asghar Farhadi hatte vor einem Jahr bereits den Goldenen Bären der Filmfestspiele in Berlin gewonnen.

 

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