Olly Murs: "Es gibt kein Zurück"

Im Sommer hat Olly Murs Robbie Williams noch bei seiner Europa-Tour unterstützt. Jetzt startet der britische Sunnyboy alleine durch - auch in Deutschland!
von  (ip/spot)
In Deutschland erstmals als Headliner auf Tour: Olly Murs
In Deutschland erstmals als Headliner auf Tour: Olly Murs © Bella Howard

Berlin - Der Song "Dear Darlin'" lässt seit Mai die Herzen aller weiblichen Olly-Murs-Fans höher schlagen. Mit seinem dritten Album war er über 20 Wochen in den deutschen Album-Charts, doch den Sänger interessiert nur eins: Was mache ich beim nächsten Album? Bevor der smarte 29-Jährige nun erstmals in Deutschland als Headliner auf Tour geht, hat Murs der Nachrichtenagentur spot on news erklärt, warum die Texte seiner Songs nicht immer aus seiner Feder stammen müssen.

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Ihr aktuelles Album heißt "Right Place Right Time". Wo ist der richtige Ort und wann ist die richtige Zeit für Sie?

Olly Murs: Eine lustige Zeit oder schöne Erinnerungen sind das, was dieses Gefühl ausmachen. In dem Video zum gleichnamigen Song war die richtige Zeit und der richtige Ort, meinen Fans mal danke zu sagen, indem ich ihnen einen Einblick hinter die Kulissen gewähre.

Sie haben drei Alben in drei Jahren aufgenommen. War das nicht sehr stressig?

Olly Murs: Es war stressig. Aber nur, weil es jedes Mal eine größere Sache wurde. Ich war in dieser Zeit auch viel unterwegs. Ich war in den Staaten, in Europa, Australien und habe Shows gespielt, das war schon Stress. Aber zur selben Zeit habe ich es auch unheimlich genossen. Mir geht es immer gut, wenn ich Musik schreibe und mache. Darum geht es, und deshalb Freude ich mich auch schon so auf mein Album im nächsten Jahr.

Sie haben mal gesagt, dass jedes neue Album besser sein muss, als die vorherigen. Haben Sie dieses Ziel für sich selbst erreicht?

Olly Murs: Mit meinem dritten Album ist mir das gelungen. Ich bin sehr glücklich darüber. Es war glücklicherweise auch eine sehr erfolgreiche Platte, von daher hätte es kaum besser laufen können. Der Vibe und der Sound von "Right Place Right Time" gefallen mir sehr. Ich hoffe, dass wir immer weitermachen können und das neue Album wieder besser wird als mein jetziges.

Werden Sie denn auf der kommenden Platte alle Lieder selbst schreiben?

Murs: Es kommt immer mal vor, dass ein oder zwei Lieder von jemand anderem geschrieben wurden. Die Songs auf dem Album sollen gut sein und da ist es doch egal, von wem die Lyrics stammen, solange am Ende alles passt. Ich schreibe viele Songs und es macht mir viel Spaß. Solange es so weitergeht, bin ich glücklich.

Als Sie mit Robbie Williams auf Tour waren, haben sie in ausverkauften Stadien gespielt. Wollen Sie auch irgendwann alleine so große Hallen füllen?

Murs: Das wäre fantastisch. Wir, meine Band und ich, versuchen immer, die beste Show zu liefern und uns weiter zu entwickeln. Natürlich wollen wir damit auch immer größer werden. Ich bin gespannt, wie es jetzt auf meiner Tour wird und auch, wie es nächstes Jahr wird, wenn das neue Album kommt. Vor so großen Auftritten bin ich immer sehr nervös. Ich Freude mich, dass ich überhaupt die Chance habe, meine Musik vor so vielen Leuten spielen zu können.

Was tun Sie gegen Ihre Nervosität?

Murs: Dagegen kann ich gar nichts tun. Du stehst hinter der Bühne und es läuft unweigerlich ein Countdown ab und dann musst du raus. Dann kannst du es einfach nur noch machen, es gibt kein Zurück. Gehe raus und hab eine gute Zeit, eine andere Möglichkeit gibt es da nicht.

In ihrem Buch "Happy Days" berichten Sie von Ihrer Depression. Wie konnten Sie diese bewältigen, wo Sie doch in dieser Zeit eigentlich nie eine Pause hatten?

Murs: Ich war erschöpft und ausgelaugt. Um mich herum ist viel passiert und dann kam auch noch meine Single raus. Noch dazu war ich müde von allem und habe mir viele Gedanken gemacht. Ich war mir nicht sicher, wie meine Zukunft aussehen und ob alles gut werden würde. Ich war zu dieser Zeit voller Sorgen, aber es hat sich zum Guten gewendet. Jetzt ist es für mich ein großer Erfolg, das alles bewältigt zu haben.

Wenn Sie Ihr früheres Ich treffen könnten, würden Sie sich einen Ratschlag geben?

Murs: Nein. Ich denke alles ist ein Lernprozess und man muss Niederlagen einstecken können, nur dann verdient man auch die Höhen. Wenn ich mit mir reden müsste, würde ich nur sagen: "Mach das weiter, was du machst, und hab Spaß dabei."

Was denken Sie morgens beim Aufwachen?

Murs: Das mein Leben wirklich verrückt ist. Ich reise so viel, und klar gewöhnt man sich daran, aber wenn man es sich bewusst macht, ist es immer wieder erstaunlich, wie das eigene Leben verlaufen ist. Ich war auf Tour mit Robbie Williams. Das ist doch einfach unglaublich. Wenn ich dann meine Freunde treffe und ihnen erzähle, dass ich mit dem FC Bayern gekickt habe, sagen sie nur: "Oh mein Gott", und ich kann sagen: "Ja, aber genau so war's."

Nervt Sie auch etwas an Ihrem Erfolg?

Murs: Ja. Ständig das eigene Zuhause zu vermissen, ist wirklich nicht cool. Mir fehlt es auch, normal sein zu können. Einfach daheim mit Freunden abhängen und ein Leben wie jeder andere zu haben, ist etwas, das ich gerne würde, aber momentan nicht kann. Aber wenn ich normal wäre, würde ich doch nur ein berühmter Sänger sein wollen. Von daher ist es gerade wirklich so, dass man nicht immer das haben kann, was man will.

Welche Ziele wollen Sie noch erreichen?

Murs: Ich will noch viele Nummer-eins-Hits, eine riesige Tour und ein Album nach dem anderen machen. Es wäre toll, wenn ich irgendwann zu den Besten gehören könnte. Bis dahin muss ich aber noch viel arbeiten und mir Mühe geben. Wenn ich mir gerade einen Duett-Partner aussuchen könnte, würde ich Stevie Wonder nehmen. Ich liebe "Superstition". Ich höre seine Musik ständig, auch die von Robbie Williams. Mit Robbie konnte ich bereits singen und das war großartig, ich will mehr davon.

Freuen Sie sich auf ihre Konzerte in Deutschland?

Murs: Oh ja. Deutschland ist großartig. Die Leute kennen mich und meine Musik, trotzdem kann ich hier auch unerkannt auf die Straße gehen. Das ist eine Freiheit, die ich daheim nicht mehr habe. Es ist toll, in einem Land berühmt zu sein und sich trotzdem normal durch die Gegend bewegen zu können. Und meine Fans hier sind toll. Im Sommer hatte ich hier eine Autogrammstunde und es kamen so unfassbar viele Menschen, ich habe mich riesig Freude.

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