Oliver Kalkofe: TV-Macher sollten sich schämen

Nicht einmal die Tagesschau ist sicher: In einem Interview teilt Oliver Kalkofe gegen alles und jeden aus. Nur einer bekommt ein Lob.
von  (jic/spot)

Dass der Komiker und TV-Satiriker Oliver Kalkofe (51) mit "DSDS" oder "Let's Dance" wenig anfangen kann, scheint kaum verwunderlich. Doch in der "Bild am Sonntag" lässt er an keinem Aspekt der aktuellen Fernsehlandschaft ein gutes Haar. Auch "das brav betuliche Über-den-Kopf-streichel-Fernsehen" der öffentlich-rechtlichen Sender bekommt sein Fett weg. (Manchmal hilft nur noch Trinken: Oliver Kalkofes "Cocktailbuch" zu seinen "Schlechtesten Filmen aller Zeiten" gibt es hier)

Mit der Zeit zu gehen oder Neues zu schaffen würden ARD und ZDF nicht hinbekommen. "Es gibt gute und schlechte 'Tatorte', das war schon immer so. Aber ich möchte nicht ständig nur Krimis sehen", sagt der "Mattscheibe"-Moderator der Zeitung. "Wenn man sich anschaut, was an Serien und Spielfilmen international auf dem Markt passiert, ist das großartig. Nur in Deutschland hinken wir Jahre hinterher."

Ein Lichtblick: Joko und Klaas

Selbst die größten Trümpfe der öffentlich-rechtlichen, die Nachrichtensendungen und Polit-Talkshows fallen bei Kalkofe durch. Anne Will, Sandra Maischberger und Co. würden sich kaum voneinander unterscheiden, meint der Komiker. Und was die News betrifft, findet er harte Worte: "Eigentlich müssten sich die Verantwortlichen jeden Abend in die Ecke stellen, eine Eselsmütze aufsetzen und sich schämen. Und sich vor den Hauptnachrichten bei den Zuschauern entschuldigen. 'Wir bekommen zwar Ihr Geld, aber wir können es nicht besser, tut uns leid.'"

Lichtblicke seien für ihn die ProSieben-Allzweckwaffen Joko und Klaas. "Die wollen noch wirklich was Neues machen." Dumm nur, dass das Moderatoren-Duo ihre kreativste Sendung, "Circus Halligalli", im Juni beendet hat.

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