Noch kein Grabstein: Ärger um Montis Grab

MÜNCHEN - Freunde beklagen, dass Lüftners letzte Ruhestätte noch immer keinen Grabstein trägt:„Darum müssen sich schon die Erben kümmern.“ Aber wer, bitte, soll sich da angesprochen fühlen?
Wie kann es sein, dass das Grab des Münchner Musikmanagers Egmont „Monti“ Lüftner (†77) immer noch keinen Grabstein hat? Das fragen sich jetzt, vor Allerheiligen, Freunde und gute Bekannte von „Monti“, der im Mai 2009 tödlich verunglückt war. Besonders sein früherer Tennislehrer Hubert Fuchs und Hermann Messmer, enger Vertrauter und Anwalt Lüftners, sind besorgt.
„Ich bin erschüttert, dass immer noch dieses alte hässliche Holzkreuz da steht“, sagt Messmer der AZ. Messmer, der am Tag vor Lüftners Tod noch mit diesem Essen war, mag nicht glauben, dass die Grabstelle eines reichen Mannes so präsentiert wird. Das Grab auf dem alten Bogenhausener Friedhof ist zwar gepflegt, doch habe sein Freund etwas Besseres verdient. Er findet, „um einen Grabstein müssen sich schon die Erben kümmern“.
Aber wer sind überhaupt die Erben? Der erbitterte Erbschaftsstreit um das rund vier Millionen Euro große Vermögen hat noch kein Ende gefunden. Eigentlich sollten 50 Prozent des Vermächtnisses an Lüftners Tochter Tracy Tarrach (18) gehen, die nach dem Tod ihres Vaters Anzeige wegen Urkundenfälschung gestellt hat. Seitdem dauert der Rechtsstreit an. Zu den Folgen gehört: Es gibt noch keinen Grabstein.
„Meine Tochter ist sehr traurig darüber. Wegen des Grabsteins arbeitet sie bereits mit einem Steinmetz zusammen, aber das geht ja auch nicht von heute auf morgen“, sagt Montis Ex-Lebensgefährtin Isolde Tarrach der AZ. Wovon sie den Grabstein bezahlen wollen, wissen Mutter und Tochter aber noch nicht, da „über die Finanzen immer noch nicht entschieden wurde“.
Streit hin oder her, Monti-Spezl Messmer möchte nicht länger zuschauen und will nun mit Roberto Blanco, Bernie Paul und Clarissa Käfer, alles Freunde von Monti, den Grabstein vorfinanzieren.
Wer aber an Allerheiligen zu Lüftners Ruhestätte geht, der wird noch das hölzerne Kreuz sehen. Sarah Trinler