Nicole Kidman: "Ich habe meine Arbeit mit Liebe gemacht"

Bei der Premiere von "Grace of Monaco" glänzte die Fürstenfamilie Grimaldi durch Abwesenheit. Wie Hauptdarstellerin Nicole Kidman den Boykott der empörten Familie, die sich offen gegen den Film aussprach, erlebte, erzählt sie in einem aktuellen Interview.
Cannes - Die Premiere ihres Filmes "Grace of Monaco" bei den Filmfestspielen in Cannes sollte ein stolzer Moment für Nicole Kidman (46, "The Paperboy") werden. Stattdessen wurde der Eröffnungsfilm von vernichtenden Kritiken und vor allem der expliziten Abwesenheit der Fürstenfamilie Grimaldi überschattet. Der Boykott der Adelsfamilie war für die Schauspielerin eine "eigenartige und schwierige Situation", wie sie im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" erzählt.
"Als Schauspielerin kann ich mich in die Lage der Familie hineinversetzen", sagte Kidman der Zeitung in Cannes. "Die Kinder von Rainier und Grace wollen natürlich nicht, dass das Leben und die Ehe ihrer Eltern auf diese Weise noch einmal publik werden, in all dieser Intimität. Denn letztendlich geht das niemanden etwas an."
Obwohl sie dies einsieht, konnte sie der Verlockung der glamourösen Geschichte offenbar dennoch nicht widerstehen. "Diese Frau ist faszinierend, und die Rolle ist ein unglaubliches Geschenk", erklärte Kidman. "Ich habe meine Arbeit mit Liebe gemacht und versucht, die Essenz dieses Menschen zu finden. Keine Ahnung, ob mir das gelungen ist. Aber ich habe mein Bestes gegeben, und unsere Absichten waren aufrichtig."
Zwischden dem Leben der Australierin und Grace Kelly, die in jungen Jahren zur Fürstin von Monaco wurde, taten sich mehr Parallelen auf als ursprünglich gedacht. Kidman sah sich während ihrer Ehe zu Super-Star Tom Cruise (51, "Oblivion") in einem ähnlichen goldenen Käfig wie die junge Fürstin: "Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie Grace sich gefühlt haben muss, weil es da eben tatsächlich Parallelen gibt. Plötzlich wird alles sehr groß, weil Hollywood eine überdimensionierte Welt ist. Und auch in dieser Welt existiert ein Protokoll." Sie habe sich nicht mehr so frei bewegen können, wie sie das aus ihrer Jugend gewohnt war. Allerdings habe sie immer versucht, dagegen anzukämpfen. "Ich spiele nicht gern nach den Regeln."