Neuer Satire-Song über Angela Merkel
München - Schauspieler Dieter Didi Hallervorden (80) legt musikalisch nach. Sein neuer satirischer Song heißt "Merkel - zu allem bereit!". Auf seinem offiziellen Facebook-Account schreibt er, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "demonstriere mit ihrer Presserklärung eine große Anpassungsbereitschaft". Anstelle den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan "in die Schranken zu weisen, gibt die Kanzlerin jetzt dem Diktator innenpolitisch die Rechtfertigung zur Unterdrückung kritischer Journalisten."
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Im Lied wirft er Merkel politisches Taktieren vor und bezeichnet ihr jetziges Verhalten als "Scharia". "Sie bleibt ein junger Pionier, man Erdogan, sie lernt bei dir. Hitler-Vergleiche so was lief hier ja immer, aber Ziegenficker - das ist ja viel, viel schlimmer. Nein, das geht zu weit. Die armen Ziegen", lautet etwa eine Strophe des Liedes. Zudem singt er, dass der Deal zwischen Merkel und Erdogan über allem stehe. Die Kanzlerin habe ein Rückgrat aus "Plaste und Elaste". Das Lied endet mit dem Satz: "Tschüss, Kunstfreiheit. Zu allem, immer bereit!"
Causa Böhmermann
Damit nicht genug, hat Hallervorden in einem Interview mit dem WDR auch Kritik an Satiriker Jan Böhmermann geübt. Dieser hatte nach der Entscheidung der Bundesregierung, ein gesondertes Strafverfahren gegen ihn zuzulassen, eine vierwöchige Fernsehpause angekündigt. Für Hallervorden völlig unverständlich. "Ich halte es für total falsch, dass Jan Böhmermann eine Ruhepause einlegt. Ich glaube sogar, dass es auf Druck des ZDF passiert ist. Ich könnte mir vorstellen, dass sie ihn aus der Schusslinie nehmen wollen. Aber nicht, um ihn zu schützen, sondern um sich selbst zu schützen", so der 80-Jährige im Interview.
Der Komiker ist allerdings auch der Meinung, dass Böhmermann das Schmähgedicht anders hätte formulieren sollen. Da Beleidigung nicht als Argumentation verwendet werden könne. "Wenn man beleidigend ist, schädigt man die Position desjenigen, der Kritik üben will", so Hallervorden. Dass Böhmermann das Thema aufgegriffen habe, finde er aber gut. Die Reaktion von Merkel stößt bei ihm dagegen auf wenig Gegenliebe. Für ihn sei das "ein Einknicken, ein sich vom Hof stehlen." Zudem die Erlaubnis im Hinblick auf einen Paragrafen zu erteilen, der dann abgeschafft werde, sei "nun wirklich total widersinnig."
AZ-Kommentar zu Merkel im Fall Böhmermann: Das Falsche im Richtigen