Nazi-Eklat bei US Open: Alexander Zverev lässt Zuschauer rauswerfen

Tennis-Profi Alexander Zverev hörte während eines US-Open-Matches einen Zuschauer einen Part aus der "Hitler-Hymne" rufen. Das konnte der Sportler nicht hinnehmen und meldete den Zwischenfall beim Schiedsrichter. Der Zuschauer wurde daraufhin von Sicherheitskräften aus dem Stadion gebracht.
von  AZ/dpa
Alexander Zverev griff nach Nazi-Zwischenruf durch.
Alexander Zverev griff nach Nazi-Zwischenruf durch. © picture alliance/dpa/AP | Adam Hunger

Alexander Zverev hat während seines Achtelfinales bei den US Open dafür gesorgt, dass eine Person aus dem Stadium entfernt wurde. Der Tennisspieler hörte einen rechtsradikalen Zwischenruf, den er nicht hinnehmen konnte und meldete den Vorfall beim Schiedsrichter. Der Zuschauer wurde daraufhin aus dem Stadion geschmissen. 

Zuschauer singt "Deutschland-Lied": Alexander Zverev meldet den Vorfall

Der deutsche Tennis-Profi Alexander Zverev hörte während des vierten Satz des Achtelfinal-Spiels gegen Italiener Jannik Sinner, wie ein Zuschauer "Deutschland über alles" sang. "Er hat angefangen, die Hitler-Hymne zu singen. Das war zu viel. Als Deutscher bin ich nicht stolz auf diese Geschichte und es ist nicht gut, das zu tun", sagte der Tennis-Olympiasieger nach der Partie. "Er saß in der ersten Reihe, also haben es viele Leute gehört. Wenn ich nicht reagiert hätte, wäre es schlecht von mir gewesen".

Zverev meldete den Vorfall umgehend bei Schiedsrichter James Keothavong und zeigte in Richtung der Tribüne. "Das ist nicht zu akzeptieren, das ist unglaublich", schimpfte der Hamburger. Auch auf den Aufnahmen des Spiels ist der Ruf "Deutschland über alles" deutlich zu hören. Der unangebrachte Zwischenruf fiel kurz bevor Zverev nach mehr als drei Stunden Spielzeit beim Stand von 2:2 im vierten Satz aufschlagen wollte. 

Der Satz "Deutschland über alles" stammt aus der ersten deutschen Nationalhymne, ist seit dem Missbrauch durch die Nationalsozialisten geächtet und seitdem auch kein Teil der Hymne mehr. In rechtsradikalen Kreisen ist die "Hitler-Hymne" allerdings noch sehr weit verbreitet.

Zuschauer muss US-Open-Match nach rechtsradikalem Zwischenruf verlassen

Für den Zuschauer hatte der Zwischenruf Konsequenzen. Während der anschließenden Partie wurde der Störenfried auf der Tribüne identifizieren. Hilfe gab es dabei von anderen Zuschauern, die auf den Mann zeigten. Er musste zusammen mit Sicherheitskräften den Unterrang des Arthur Ashe Stadiums verlassen. 

"Das ist zu viel des Guten. Ich liebe es, wenn Fans aktiv sind, wenn sie laut sind. Respekt muss man trotzdem haben", stellte Zverev nach dem Match klar. "Er ist kein sonderlich kluger Typ. Es war sein Verlust, dass er die letzten zwei Sätze nicht mehr erlebt hat". Der Tennis-Profi ließ sich trotz des abfällligen Kommentars nicht aus dem Konzept bringen und erspielte sich durch den Sieg gegen Sinner in fünf Sätzen den Einzug ins Viertelfinale.

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