Natascha Kampusch: Ihr Traummann "sollte nicht spießig sein"

Vor knapp acht Jahren gelang Natascha Kampusch die Flucht vor ihrem Peiniger Wolfgang Priklopil. Aber auch heute noch hat das einstige Entführungsopfer mit den Folgen ihrer über achtjährigen Gefangenschaft zu kämpfen. Trotzdem blickt sie zuversichtlich in die Zukunft.
(ili/hom/spot) |
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Vor knapp acht Jahren gelang Natascha Kampusch die Flucht vor ihrem Peiniger Wolfgang Priklopil. Aber auch heute noch hat das einstige Entführungsopfer mit den Folgen ihrer über achtjährigen Gefangenschaft zu kämpfen. Trotzdem blickt sie zuversichtlich in die Zukunft. Das Abitur und eine feste Partnerschaft sind noch immer ein Ziel von ihr.

Wien - Natascha Kampusch (26, "3096 Tage") arbeitet immer noch daran, in ihrem eigentlich schon lange wieder freien Leben Fußzufassen. "Ich bin momentan in einer Selbstfindungsphase", erklärt sie ihre Situation im Interview mit der "Bild am Sonntag". An dem Ziel, das Abitur zu machen, hält die Österreicherin nach wie vor fest. Gescheitert sei es bisher an den sozialen Kontakten, die unweigerlich folgen würden, sagt sie. "Das regelmäßige sehen von Mitstudenten war für mich eine Horrorvorstellung."

Die ganze Geschichte über das schreckliche Schicksal von Natascha Kampusch gibt es hier zu lesen

Viele Menschen ängstigen die Wienerin mehr als das Alleinsein. Darin habe sie durch die Gefangenschaft sogar eine Routine entwickelt. Raus geht sie zur Zeit am liebsten, "wenn es stürmische Regenfälle gibt, bei denen alle mit dem Schirm vor dem Gesicht gehen", erklärt Kampusch. Aber auch mit manchen Einzelpersonen kommt sie nicht klar. Sehr unangenehm ist es für die junge Frau, neben einem Mann im Auto zu sitzen. Konkret verhindert diese Tatsache, die sie selbst auf ihre Entführung in einem Auto zurückführt, laut eigenen Angaben, dass sie den Führerschein macht.

Keine Frage, auch das Thema Dating ist bei ihr belastet: Sie habe zwar probiert, mit Pseudonym auf Datingplattformen zu chatten, doch sobald ihre Gegenüber ein Foto sehen wollten, würde es kompliziert. "Du bist mir zu geheimnisvoll" oder "Vielleicht bist du ja ein Mann", lauteten häufige Antworten. Nichtsdestotrotz träumt auch Natascha Kampusch von einer guten Partnerschaft, ob sie die vielleicht schon gefunden hat, lässt sie im Interview mit der Sonntagszeitung offen. Wie ihre Traummann sein sollte, gibt sie dennoch preis: "Verantwortungsbewusst, er sollte halbwegs gut aussehen, gepflegt sein, interessant und halt nicht spießig. Das mag ich überhaupt nicht."

Natascha Kampusch ist als Zehnjährige von dem damals 36-jährigen Wolfgang Priklopil in Wien entführt worden und mehr als acht Jahre lang von ihm gefangen gehalten worden, bis ihr 2006 mit 18 Jahren selbst die Flucht gelang. 2010 veröffentlichte sie ihre Autobiografie "3096 Tage", 2013 kam das Biopic dazu in die Kinos. Daran, dass sich diejenigen melden, die dafür verantwortlich seien, dass sie jahrelang nicht gefunden wurde, um zu sagen, "Ich war's. Leider", daran glaubt sie nicht.

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