Närrische Amazonen

Eva Maria Prinzessin von Preußen, Sabine Otto und Sylvia Matthäus feiern gemeinsam beim Faschingsfest der Scheidungsanwältin Sabina Frohwitter.

Mit Ausnahme des Caterers fehlte die Krönung der Schöpfung – der Mann. Scheidungsanwältin Sabina Frohwitter, die angesichts ihrer Nobel-Immobilien in München, Berlin und Kitzbühel eine florierende Kanzlei haben muss, lud Münchens zum Teil im Tagesgeschehen nicht sehr geforderte Ladys zum Damen-Fasching in ihr Jugendstil-Palais in Bogenhausen. Feinste Gegend.

Was mich irritierte und so sehr ich mir auch die Augen von meinem geheimen Beobachtungsposten aus rieb: Regine Sixt fehlte. Die Leihwagen-Lady, bekannt für ihre Amazonen-Aufgebote auf der Wiesn, ist normalerweise in der Ladies-Lunch-Szene die örtliche Stütze gesellschaftlicher Gleichgeschlechtlichkeit. Nicht alle hielten sich an das erbetene Faschingsmotto. Selbst die Gastgeberin war offen gesagt nicht unbedingt so verkleidet, dass man sie nicht mehr erkannt hätte. Rote und blaue Ballons schwebten etwas verloren an der Decke. Sabinas achtzig Genossinnen sorgten dennoch für ein kunterbuntes Bild und eroberten sehr schnell mit höherem Geräuschpegel den Parkettboden zum Tanz. Offensiv in der Kostümwahl gaben sich Renate Olbricht, Ex-Frau des Wella-Erben, die wie Biene Maja mit Turbolader durch die Räume schoss und Inge Pfeifer, Gemahlin von Münchens Stadtpflasterer, trug mutig eine giftorange Perücke, die jede Warnlampe erspart.

Nicht zu übersehen: Sabine Otto

Nicht zu übersehen in ihrem knallgelben Dress war die attraktive Sabine Otto, aus der Geldscheindrucker-Dynastie, die gern auch mal der Lifestyle-Pflege wegen nach London fliegt. Hotelerbin Margit Friedrich, die sonst immer todschick durch die Maximilianstrasse eilt, wählte als Kostüm das schlichte Modell Hausputz und ihre Bekannte Tanja Hoffmann überraschte mit einem lackierten Mini-Strickkleid, das jede Gefühlsregung hervorhob.

Eine Tierfreundin machte es sich ganz leicht und trug zwei Porzellan-Hunde mit sich, die sie fest an die Brust drückte. Damen wie Trixi Milies (Springer-Verlag) Karin Holler (Discounter-Erbin), Barbara Bernheimer (Kunsthaus), Silvia Matthäus (Kicker-Ex), Sabina Nagel (Loden-Frey), und Bärbel Bagusat (Bau) mussten nicht auf ihre Linie achten. Das Fingerfood gestattete kein Dickwerden. Einen herablassender Blick erntete der AZ-Fotograf, als er bei Eva Maria Prinzessin von Preußen nach ihrem Namen fragte, die sich einen Sofa-Platz mit Fürstin Inge Lanz und Prinzessin von Sachsen-Weimar teilte. Helau!

Michael Graeter