«Nackte Kanone»-Star Leslie Nielsen ist tot

Leslie Nielsen ist tot. Der Schauspieler, der in der Filmreihe "Nackte Kanone" dreimal den tollpatschigen Polizisten Frank Drebin gespielt hatte, starb in Florida an einer Lungenentzündung. Er wurde 84 Jahre alt. Nielsen hat mehr als ein halbes Jahrhundert Kino gemacht, seinen letzten Film drehte er noch im vergangenen Jahr.
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Leslie Nielsen, der Held der "Nackten Kanone" Reihe ist tot.
AP Leslie Nielsen, der Held der "Nackten Kanone" Reihe ist tot.

NEW YORK - Leslie Nielsen ist tot. Der Schauspieler, der in der Filmreihe "Nackte Kanone" dreimal den tollpatschigen Polizisten Frank Drebin gespielt hatte, starb in Florida an einer Lungenentzündung. Er wurde 84 Jahre alt. Nielsen hat mehr als ein halbes Jahrhundert Kino gemacht, seinen letzten Film drehte er noch im vergangenen Jahr.

In der Rolle des liebenswerten Chaos-Cops Frank Drebin brachte Leslie Nielsen unzählige Menschen zum Lachen. Sein komödiantisches Talent konnte der kanadisch-amerikanische Schauspieler, der am Sonntag im Alter von 84 Jahren starb, aber erst nach rund drei Jahrzehnten im Film- und Fernsehgeschäft unter Beweis stellen. Nielsen schaffte 1980 seinen Durchbruch mit der Slapstick-Komödie "Die unglaubliche Reise in einem Flugzeug" ("Airplane!"). Zuvor war der Mime, der zwei Mal für einen Emmy nominiert war, jahrelang nur in ernsten Rollen zu sehen.

Der am 11. Februar 1926 in der Stadt Regina in der kanadischen Provinz Saskatchewan geborene Nielsen wuchs als Sohn eines berittenen Polizisten der Royal Canadian Mounted Police auf. Die Kindheit verbrachte Nielsen gemeinsam mit den Eltern und zwei Brüdern in Fort Norman, das heute Tulita heißt, im Nordwesten Kanadas. "Es gab 15 Menschen in dem Dorf, uns fünf eingeschlossen", sagte der Kanadier einmal. "Wenn mein Vater einen Menschen im Winter festnahm, musste er bis zur Eisschmelze warten, um ihn auszuliefern."

Der Vater Nielsens war gewalttätig, schlug Frau und Söhne. Nach seinem Highschool-Abschluss verließ der 17-jährige Nielsen das Elternhaus um der kanadischen Luftwaffe beizutreten. Dabei litt der Kanadier an einer Gehörschwäche und war die meiste Zeit seines Lebens auf Hörgeräte angewiesen.

Nach Kriegsende arbeitete Nielsen als Disc-Jockey bei einem kanadischen Radiosender und besuchte Kurse an der Academy of Radio Arts in Toronto. Ein Stipendium für eine New Yorker Schauspielschule legte den Grundstein für Nielsens spätere Film- und Fernsehkarriere.

In den 50er Jahren schaffte Nielsen den Wechsel von New York nach Hollywood. Der 1,88 Meter große Kanadier stellte in Science-Fiction- und Katastrophenfilmen Autoritätspersonen dar, unter anderem einen Raumschiffkapitän in "Alarm im Weltraum" ("Forbidden Planet", 1956) und einen Schiffskapitän in "Die Höllenfahrt der Poseidon" ("The Poseidon Adventure", 1972).

Doch die Karriere des Kanadiers, der im Laufe seines Lebens die US-Staatsbürgerschaft annahm, kam erst 1980 mit der Slapstick-Komödie "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug" ("Airplane!", 1980) richtig in Fahrt. Der Kassenschlager bescherte Nielsen den lang ersehnten Wechsel ins Comedy-Fach. Kurze Zeit später erhielt der Kanadier die Rolle eines tollpatschigen Polizisten in der Comedyserie "Die Nackte Pistole" ("Police Squad!", 1982). Die Rolle des Detective Lieutenant Frank Drebin sollte Nielsen zu internationaler Bekanntheit verhelfen. Nachdem die TV-Reihe, die klassische Polizeiserien durch den Kakao zog, floppte, wurde sie in einen Film verwandelt – mit Nielsen in der Hauptrolle.

Die Kritik, er sei nicht für Komödien geschaffen, wies Nielsen zurück. Bis zu seiner Rolle als durchgeknallter Arzt an Bord eines Flugzeugs habe er nie seinem Typ entsprechende Rollen bekommen. Komödien zu drehen sei aber schon immer das gewesen, was er habe machen wollen, sagte er.

1988 erschien "Die Nackte Kanone", der später zum Kultfilm wurde und Nielsen, damals bereits über 60, Weltruhm bescherte. An der Seite von Priscilla Presley und dem später wegen Mordes angeklagten O.J. Simpson glänzte Nielsen als Polizist Frank Drebin, der gegen Schurken ermittelt und dabei allerlei Chaos anrichtet. 1991 kam die Fortsetzung "Die Nackte Kanone 2 1/2" in die Kinos, 1994 folgte "Die Nackte Kanone 33 1/3".

Nach dem Erfolg der "Nackte Kanone"-Reihe blieb Nielsen dem Genre der Komödie erhalten. Unter anderem war er in "Dracula: Tot aber glücklich" ("Dracula: Dead and Loving It", 1995), "Agent 00 – Mit der Lizenz zum Totlachen" ("Spy Hard", 1996) und zwei Teilen der "Scary Movie"-Reihe zu sehen. Im vergangen Jahr stand der Komiker noch für die Horror-Parodie "Stan Helsing" vor der Kamera.

Wichtige Film- und Fernsehpreise wie ein Golden Globe oder ein Emmy, blieben Nielsen in seiner mehr als 60 Jahre langen Karriere verwehrt. Allerdings wurde er mit einem Stern auf dem "Walk of Fame" in Hollywood geehrt.

Nielsen starb am Sonntag in Fort Lauderdale im US-Staat Florida an den Folgen einer Lungenentzündung. Der Schauspieler, der vier Mal verheiratet war, hinterlässt seine Frau Barbaree und die zwei Töchter Thea und Maura, die aus seiner zweiten Ehe stammen.

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