Nackt im TV: Jan Böhmermann will kein Politiker mehr sein
Im Sommer dieses Jahres hat Jan Böhmermann verkündet, dass er Vorsitzender der SPD werden möchte. Das hat nicht geklappt. Jetzt hat er sich absichtlich mit einem Nacktauftritt in seiner Sendung für alle Zeit als Politiker unbrauchbar gemacht – sagt er zumindest.
Jan Böhmermann trat sogar dem Ortsverein Köthen bei, um im Sommer offizielles Mitglied der SPD zu werden. In seiner Show "Neo Magazin Royale" verkündete er, Vorsitzender der angeschlagenen Volkspartei werden zu wollen. Man war sich nicht sicher: Nur ein kleiner Scherz oder sein voller Ernst? Geklappt hat es mit dem Chef-Posten jedenfalls nicht: Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken machten das Rennen und wurden am Nikolaustag offiziell zu den neuen SPD-Vorsitzenden gewählt.
Jan Böhmermann hätte als SPD-Chef Sendung aufgeben müssen
In seiner Sendung vom 5. Dezember erklärte Böhmermann, dass er laut ZDF-Programmdirektion als angehender Parteivorsitzender die Satireshow hätte beenden müssen. Viel mehr schien ihm allerdings zu widerstreben, dass er von den Medien auf einmal "als wichtiger Journalist oder gar politischer Aktivist wahrgenommen" wurde. Er stellte klar: "Satiriker sind keine Journalisten. Und Satiren sind nicht die neuen Nachrichten!"
Jan Böhmermann nackt mit Hammer und Sichel
Laut eigener Aussage war die Aktion für Böhmermann die anstrengendste und mit Abstand schmerzhafteste Nummer in sechs Jahren "Neo Magazin Royale". Weshalb er sich in der Sendung für alle Zeiten als Politiker und Sozialdemokrat selbst disqualifizierte. Er posierte nackt mit roten Lackstiefeln und Hammer und Sichel (Symbol des Marxismus-Leninismus) in den Händen neben Pappaufstellern von den Linke-Politikern Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht.
Jan Böhmermann und sein SPD-Parteibuch
Und was passiert nun eigentlich mit dem Parteibuch, welches Jan Böhmermann von der SPD mit seinem Eintritt erhalten hatte? Das ließ er weiter offen. In seiner Sendung sagte er: "Das ist ab sofort wieder Privatsache. Vielleicht verbrenne ich mein Parteibuch am Wochenende, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht verbuddle ich es in Günther Jauchs Garten, wer weiß?"