Nach Selbstmordversuch und Depressionen: Was macht Schiedsrichter Babak Rafati heute?

Der Fußball ist ein Milliardengeschäft, dessen Druck Schiedsrichter Babak Rafati nicht mehr gewachsen war. 2011 sah der heute 48-Jährige keinen anderen Ausweg und unternahm einen Suizidversuch. Er zog sich aus dem aktiven Geschäft zurück - was macht er heute?
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Babak Rafati beendete 2012 nach einem Suizidversuch seine Schiri-Karriere.
dpa/JensWolf Babak Rafati beendete 2012 nach einem Suizidversuch seine Schiri-Karriere.

Der 19. November 2011 ist ein Schicksalstag für Babak Rafati. Kurz vor der Bundesliga-Partie zwischen Köln und Mainz wollte seinem Leben in einem Hotelzimmer ein Ende setzen. Die Fußball-Assistenten fanden ihn, riefen den Notarzt, er überlebte.

Auslöser für Selbstmordversuch von Babak Rafati

Rückblick: Ab 2005 pfiff er in der 1. Bundesliga, drei Jahre später sogar als Fifa-Schiedsrichter - er ist auf dem Zenit seiner Karriere. Doch ab 2010 begannen Babak Rafatis Probleme. Die Schiedsrichter-Kommission bekam eine neue Führung und Babak Rafati vermisste deren Rückendeckung. Fehlentscheidungen auf dem Platz folgten, er wurde sogar wochenlang für die 1. Liga gesperrt. 

Schiedsrichter Babak Rafati: Druck wurde immer größer

2011 gab der DFB bekannt, dass Babak Rafati zukünftig nicht mehr als Fifa-Schiedsrichter fungieren wird. Offizieller Grund: altersbedingte Umstrukturierung. Zuvor wurde Rafati viermal vom "kicker" zum "schlechtesten Bundesligaschiedsrichter" gewählt. Fans beschimpften ihn, er fühlte sich allein gelassen und hatte Angst, Fehler zu machen. Die Depressionen wurden immer schlimmer, der Suizidversuch folgte. Babak Rafati holte sich therapeutische Hilfe und erklärte im Mai 2012 den Rücktritt als Schiedsrichter.

Heute hält Babak Rafti Vorträge und schreibt WM-Kolumne

Er entschloss sich für einen Neuanfang: Babak Rafati heiratete 2012 seine Frau Rouja und veröffentlichte das Buch "Ich pfeife auf den Tod! Wie mich der Fußball fast das Leben kostete". Heute hält Babak Rafati Vorträge über Burnout, Mobbing, Leistungsdruck und Depressionen. Er möchte die Themen enttabuisieren und mit seinen Erfahrungen anderen helfen. Außerdem schreibt er pünktlich zur Fußball-WM 2018 in Russland für "Sportbuzzer" eine Kolumne.


Psychische Erkrankungen können mit professioneller Hilfe gelindert und geheilt werden. Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie bei der Telefonseelsorge: 0800–111 0 111 und 0800–111 0 222. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist kostenlos.

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