Nach Millionen-Deal mit Harvey Weinstein: So reagieren die Opfer

Harvey Weinstein willigte in einen 25-Millionen-Dollar schweren Deal ein. Selbst zahlen muss der ehemalige Film-Mogul an die vermeintlichen Opfer nicht, das übernimmt eine Versicherung. Jetzt melden sich die ersten Klägerinnen zu Wort.
(dr/spot) |
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Harvey Weinstein muss sich im nächsten Jahr vor einem Strafgericht verantworten
lev radin / Shutterstock.com Harvey Weinstein muss sich im nächsten Jahr vor einem Strafgericht verantworten

Der gefallene Hollywood-Mogul Harvey Weinstein (67) scheint - zumindest zivilrechtlich - glimpflich davonzukommen, nachdem ihm Dutzende Frauen zigfachen sexuellen Missbrauch vorwerfen. Wie die "New York Times" berichtet, einigte man sich mit den gegnerischen Anwälten auf eine Entschädigung in Höhe von rund 25 Millionen US-Dollar, die unter den vermeintlichen Opfern aufgeteilt wird. Zahlen wird diese Summe nicht Weinstein selbst, sondern eine Versicherung seines insolventen Filmstudios.

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Die Schauspielerin Katherine Kendall (50), die unter den Klägerinnen ist, sagte in einem kurzen Kommentar, dass sie zwar eigentlich enttäuscht von diesem Deal sei, schlussendlich aber doch zustimmte, weil sie somit anderen Klägerinnen ermögliche, von der Entschädigung zu profitieren. Weitere vermeintliche Opfer wie Gwyneth Paltrow (47), Angelina Jolie (44) und Salma Hayek (53) äußerten sich bislang noch nicht.

Opfervereinigung befürwortet den Deal zähneknirschend

Die Initiative Time's Up ließ über ihre Präsidentin Rebecca Goldman ausrichten: "Diese Vereinbarung ist viel mehr als eine mathematische Aufgabenstellung - sie ist das Symptom eines problematischen, kaputten Systems, das die Täter auf Kosten der Opfer privilegiert." Man wisse, dass dieser Deal fehlerhaft sei, aber es sei das Ergebnis harter Arbeit von "vielen Überlebenden von Harvey Weinstein". Man hoffe, dass damit zumindest ein kleines Maß an Gerechtigkeit einziehe.

Schauspielerin Ellen Barkin (65) ließ ihren Frust über die Tatsache, dass Weinstein weiterhin darauf besteht, alle Handlungen seien auf freiwilliger Basis geschehen, freien Lauf. Via Twitter spottete sie: "Weinstein behauptet also, dass 80 Frauen [...] sich entschieden haben, mit ihm Sex zu haben. Harvey Weinstein könnte keine 8 Frauen finden, die ihn fi.... würden, geschweige denn 80."

Strafprozess startet im Januar

Auf das ebenfalls laufende Strafrechtsverfahren hat dieser Deal keinerlei Auswirkungen. Am 6. Januar 2020 soll die Hauptverhandlung gegen Weinstein in New York City starten. Dort werden konkret nur zwei Vorfälle aus den Jahren 2006 und 2013 behandelt. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Vergewaltigung, kriminelle sexuelle Handlungen und räuberische sexuelle Handlungen.

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