Nach MDR-Rauswurf als Nicht-Ostdeutsche: Neuer Sender schnappt sich Moderatorin

Im Sommer sorgte Nadia Kailouli noch für hitzige Diskussionen und brachte ihre Twitter (inzwischen X) Follower gegen den MDR auf. Jetzt hat die Moderatorin beim SWR eine neue Stelle ergattert.
Nadia Kailouli tritt Herkunftsdebatte los
Im Juli verkündete "Mittagsmagazin"-Moderatorin Nadia Kailouli auf X: "Wie ihr wisst, zieht das ARD-MiMA 2024 nach Leipzig. Ich werde die Sendung dann leider nicht mehr moderieren. Laut MDR-Chefredakteurin soll die künftige Moderation einen ost-deutschen Hintergrund haben. Das muss ich so akzeptieren und wünsche den Kolleg*innen viel Erfolg." Für viele Nutzer der Social-Media-Plattform eine nicht nachvollziehbare Entscheidung. Es hagelte Kritik für den öffentlich-rechtlichen Sender.
Den Vorwurf dementierte der MDR damals gegenüber der AZ: "Eine nicht vorhandene ostdeutsche Perspektive ist ausdrücklich kein Ausschlusskriterium." Chefredakteurin Julia Krittian erklärte weiter: "Beim 'Mittagsmagazin' des RBB gibt es derzeit vier Moderatorinnen und Moderatoren, beim MDR werden es ab 2024 weniger sein. Die beiden jetzt in der Öffentlichkeit genannten Moderatoren haben sich nicht beim MDR beworben."
"Mittagsmagazin"-Moderatorin übernimmt SWR-Politmagazin
Inzwischen dürfte aber auch Nadia Kailouli über die Trennung vom "Mittagsmagazin" hinweg sein. Immerhin übernimmt die 40-Jährige ab Januar 2024 die Moderation des Politmagazins "Report Mainz" und tritt damit in die Fußstapfen von Fritz Frey, wie der Sender in einer Pressemitteilung verkündete. Frey, der die Sendung 20 Jahre lang als Moderator und SWR-Chefredakteur begleitet hat, verabschiedet sich am 21. November in den Ruhestand.
Fritz Frey übergibt "Report Mainz" an Nadia Kailouli
Bereits vor seinem offiziellen Abschied würdigte ARD-Programmdirektorin Christine Strobl die Arbeit des 64-Jährigen in einer Pressemitteilung: "Fritz Frey ist Journalist aus Leidenschaft. Sein Blick auf die Welt ist immer darauf gerichtet, die oft verborgenen Zusammenhänge hinter dem Geschehen sichtbar und die meist komplexen Hintergründe verständlich zu machen. Fritz Frey sorgte in seinen Moderationen für die ARD immer für Ruhe und Gelassenheit, selbst wenn die Themen für erhitzte Gemüter sorgten. Mit seinem langjährigen Wirken beim Südwestrundfunk aber auch für die ganze ARD hat er für den investigativen und hintergründigen Journalismus Maßstäbe gesetzt, die bleiben werden."
Fritz Frey ist mit seiner Nachfolgerin mehr als zufrieden. In einem offiziellen Statement der ARD heißt es: "Ich freue mich sehr, dass wir mit Nadia Kailouli eine erstklassige Journalistin für 'Report Mainz' gewinnen konnten." Kailouli, die als Professorin an der Hochschule für Fernsehen und Film in München Fernsehjournalismus lehrt, soll laut SWR nicht nur moderieren, sondern auch als Autorin und Reporterin mit eigenen Recherchen für das Politmagazin tätig werden.