Nach Lokal-Aus in der Leopoldstraße in München: Hugo Bachmaier überrascht mit neuem Job in anderer Branche

Ende Legende. Am 15. Dezember schmeißt Schwabings schillernder Szene-Wirt Hugo Bachmaier (65) in seinem Lokal Bachmaier Hofbräu eine große Abschiedsparty, dann muss er nach 18 Jahren sein geliebtes Wirtshaus in der Leopoldstraße zusperren.
Aus Altersgründen hat die Brauerei seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern wollen – ein herber Schlag für den Kultwirt mit dem Händchen für wilde Feierei und schräge Feste. Doch wie geht es für Hugo Bachmaier weiter?
Nach dem Aus in der Leopoldstraße: Hugo Bachmaier will "neuen Laden in München eröffnen"
An einen Ruhestand denkt er freilich nicht. Zumal er Geld verdienen muss, da ihm die private Insolvenz drohe: Über 200.000 Euro habe er seit Corona in die Einrichtung des Lokals gesteckt, doch die Brauerei möchte keine Ablösesumme zahlen, sondern alles rausreißen und wegschmeißen.
Was passiert also nach dem 15. Dezember? Bachmaier zur AZ: "Trotz der stillosen und bösen Vorkommnisse habe ich noch lange nicht genug von der Gastronomie. Mein Herz schlägt dafür – und das kann mir niemand kaputtmachen." Sein Traum: "Einen neuen Laden in München zu eröffnen." Konkrete Lokale hat er tatsächlich schon im Auge.
Bevor es in der Gastronomie weitergeht: Kultwirt Hugo Bachmaier wechselt die Branche
"Es ist noch nicht spruchreif, schaut aber sehr gut aus. Es gibt zwei Läden, beide brauereifrei, am Isartor und in der Stadtmitte. Im Idealfall würde ich gern meinen neuen Laden im März oder April eröffnen." Bis es so weit ist, sattelt Hugo Bachmaier kurzfristig um – und wechselt mal eben die Branche.
"Ich arbeite für einen Gutachter", erzählt er. Wie kommt's? "Wahrscheinlich denken jetzt viele Leute, ja, spinnt der – ist Wirt und macht nun auf Gutachter. In Wahrheit ist es so gelaufen: Ein Spezl vom Stammtisch hat zwei Sachverständigen-Büros in München und erstellt Gutachten. Er meinte, er könnte mich da gut gebrauchen, weil ich ein gutes Auge habe und gut fotografieren kann. Also warum nicht?"
"Ich lass mich nicht unterkriegen": Hugo Bachmaier ist zufrieden im neuen Job
Was Bachmaier konkret in seinem neuen Job tun muss: "Wer in einen Unfall verwickelt ist, ruft mich an – und dann komm ich mit einem Profi vorbei und mache Fotos."
Seine Premiere hatte er bereits Ende vergangener Woche. "Einer Bekannten ist am Tegernsee jemand draufgefahren." Macht ihm der neue Job Spaß? Bachmaier: "Klar, ich hab weiter mit Leuten zu tun und probiere, sie zufriedenzustellen. Ich lass mich jedenfalls nicht unterkriegen."