Münchner Schmuckdesignerin Nicole Hayduga: Hirnblutung mit 40

Am Muttertag verändert sich das Leben der Münchner Schmuckdesignerin Nicole Hayduga schlagartig. Die 40-Jährige hat plötzlich unerträgliche Kopfschmerzen und starke Sehstörungen. Im Krankenhaus bekommt sie die Schreckensdiagnose: Hirnblutung.
von  Steffen Trunk
Schmuckdesignerin Nicole Hayduga geht auf Ostereier-Suche mit dem Patenkind.
Schmuckdesignerin Nicole Hayduga geht auf Ostereier-Suche mit dem Patenkind. © imago/Future Image

Klinik statt Promi-Partys. Nicole Hayduga findet sich auf der Intensivstation wieder, nachdem sie zu Hause selbst den Notruf gewählt hat. Die erfolgreiche Schmuckdesignerin aus München bekommt nach Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) die Schreckensdiagnose: Hirnblutung!

Nicole Hayduga kämpft sich zurück ins Leben

Das ist nun drei Monate her. Seitdem kämpft sich Nicole Hayduga Schritt für Schritt zurück ins Leben. Es sind die kleinen Freuden, welche die 40-Jährigen jetzt viel mehr zu schätzen weiß, wie sie der AZ im Interview verrät. "Am Anfang fiel es mir nicht leicht zuzugeben, dass ich langsamer machen muss. Aber ich ziehe viel Kraft aus der Unterstützung meiner Familie und Freunde", sagt Nicole Hayduga. "Es gibt immer noch Tage, an denen ich wegen der Schmerzen nur im Bett liegen kann. Doch diese Tage werden weniger", fügt sie hinzu.

Gern gesehene Gäste auf Promi-Partys: Nicole Hayduga und Simone Ballack
Gern gesehene Gäste auf Promi-Partys: Nicole Hayduga und Simone Ballack © imago/Future Image

Weil sie noch immer Augenprobleme hat, erweitert die Schmuckdesignerin ihr Sortiment. Ihre Statement-Colliers, die sie seit über zehn Jahren mit viel Liebe zum Detail in Handarbeit herstellt, konnte sie aufgrund der Sehschwäche zeitweise nicht mehr kreieren. Deshalb hat sich Hayduga mit exklusiven Spiegeln und Möbelstücken aufs Home Design spezialisiert.

AZ-Interview mit Nicole Hayduga nach Klinik-Drama

AZ: Liebe Frau Hayduga, wie haben Sie den Abend des 14. Mai erlebt?
NICOLE HAYDUGA: Der Muttertag war noch wunderschön, ich war den ganzen Tag bei meinen Eltern. Tatsächlich fühlte es sich am Abend aber so an, als hätte ich mir durch Zugluft einen steifen Nacken geholt. Aber da kommt ja noch keiner auf so eine schlimme Diagnose.

Symptome bei Hirnblutung waren unbeschreibliche Kopfschmerzen: "Nicht zum Aushalten"

Mit welchen Symptomen haben Sie den Notruf gewählt?
Ein Donnerschmerz von einer auf die nächste Minute. Ich habe seit Jahren Migräne mit Aura, daher wusste ich, was wirklich schlimme Kopfschmerzen sind. Doch diese Kopfschmerzen waren anders, unbeschreiblich stark und schlimmer als sonst. Der Schmerz war nicht zum Aushalten.

Wie hat man im Krankenhaus die Hirnblutung erkannt?
Die Ärztin hat in der Nacht umgehend ein CT gemacht und dann kam auch schon direkt die Diagnose.

Der AZ zeigt Nicole Hayduga ein Foto aus dem Krankenhaus
Der AZ zeigt Nicole Hayduga ein Foto aus dem Krankenhaus © privat

Medikamente konnten Blutung stoppen: Keine OP notwendig

Wie konnte man die Hirnblutung unterbinden?
Es wurde umgehend ein blutstoppendes Mittel verabreicht, was die Blutung eindämmen sollte. Ich hatte scheinbar einen ganz großen Schutzengel. Denn bevor weitere Maßnahmen eingeleitet werden mussten, stoppte die Blutung. Eine OP war dann nicht mehr notwendig.

Sie wurden auf der Intensivstation versorgt. Wie lange waren Sie im Krankenhaus?
Mehrere Wochen musste ich in der Klinik verbringen. Ich bin dann aber auf eigene Verantwortung nach Hause, weil ich Krankenhäuser schon seit Kindheitstagen sehr meide. Und daheim war dann meine Mutter rund um die Uhr bei mir.

Nicole Hayduga: Noch immer Schmerzen bei Überanstrengung 

Mit welchen Einschränkungen haben Sie noch heute zu kämpfen?
Sichtprobleme und übermäßige Lichtempfindlichkeit sind nach wie vor vorhanden. Bei Überanstrengung habe ich auch sofort extreme Schmerzen bestimmter Nervenregionen im Kopf.

Wie hat sich Ihr berufliches Leben verändert?
Ich muss mit allem noch langsam machen. Früher hatte ich gefühlt nonstop Power. Jetzt sind es stundenweise kleine Zeitfenster, in denen ich gut performen und kreativ sein kann. Dann muss ich aber sofort wieder in einen Ruhemodus gehen, weil sich sonst Nerven im Kopf melden und ich wieder starke Schmerzen bekomme.

Wie hat sich Ihre Sicht auf das Leben verändert?
Ich bin unfassbar dankbar, dass ich alles mit so "geringen Einschränkungen" überstanden habe. Ich glaube seither, dass ich wirklich einen Schutzengel habe und ich bin fester denn je davon überzeugt, dass ein positives Mindset einen Heilungsprozess beschleunigt. Ich denke ebenfalls, dass mich nach diesem Erlebnis und dem Kampf wieder zurück in den normalen Alltag nichts so schnell aus der Fassung bringen kann. Ich kann nach wie vor sagen: Egal, was im Leben passiert, man darf nie aufgeben. Auch nach dem härtesten Schlag muss man wieder aufstehen und immer daran glauben, dass man es schaffen kann. Wenn auch manchmal in kleinen Schritten und mit Rückschlägen, aber niemals das Ziel aus den Augen verlieren.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.