Münchner Rapper hat in Physik promoviert

Seit 2007 hat Bernhard Wunderlich am Lehrstuhl für Biophysik an seiner Promotion gearbeitet. Der erstaunlich kurze Titel: „Complex Microfluidics“.
von  az
Die Münchner Rapper-Band Blumentopf: Rapper Holunder alias Bernhard Wunderlich (37, zweiter von links) hat jetzt in Physik seine Dotorarbeit geschrieben.
Die Münchner Rapper-Band Blumentopf: Rapper Holunder alias Bernhard Wunderlich (37, zweiter von links) hat jetzt in Physik seine Dotorarbeit geschrieben.

 Seit 2007 hat Bernhard Wunderlich am Lehrstuhl für Biophysik an seiner Promotion gearbeitet. Der erstaunlich kurze Titel: „Complex Microfluidics“.

München - Spätestens seit der Fußball-EM 2012 kennt sie ganz Deutschland: Mit ihren „Raportagen“ kommentierten die fünf Musiker der Münchner Band „Blumentopf“ im Fernsehen die Spiele der Nationalmannschaft. Was trotzdem kaum jemand weiß: Rapper Holunder alias Bernhard Wunderlich (37) ist im wahren Leben Physiker an der TU München und hat seit gestern sogar einen Doktortitel.

„In 15 Jahren sehe ich mich nicht mehr als Rapper mein Geld verdienen“, hat Wunderlich einmal in einem Interview gesagt – und sich frühzeitig ein zweites Standbein geschaffen in einem für seinen Berufsstand eher exotischen Fach. Seit 2007 hat er am Lehrstuhl für Zellbiophysik an seiner Promotion gearbeitet. Der erstaunlich kurze Titel: „Complex Microfluidics“.

„Er hat untersucht, wie sich Lösungen von Polymeren – das sind kettenförmige Moleküle – in Mikrokanälen mit einem Durchmesser von weniger als einem Millimeter verhalten“, erklärt TU-Pressesprecher Andreas Battenberg das komplexe Thema. „Seine Arbeit bildet eine Grundlage für die Vorausberechnung und Vermessung des Verhaltens vieler Flüssigkeiten die uns täglich umgeben, von Haarshampoo, über Ketchup bis hin zu Blut.“

Der rappende Wissenschaftler entwickelte eine Theorie, die nun Basis eines patentierten Verfahrens ist, mit dem die Fließeigenschaften von Flüssigkeiten bestimmt werden können. Wichtig sind solche Kenntnisse zum Beispiel bei der Medikamentendosierung. „Man kann aber auch die Versorgung von Muskel- oder Herzzellen mit Sauerstoff damit untersuchen“, sagt Andreas Battenberg.

Respekt! Mit welchen Kenntnissen Bushido und Cro wohl demnächst aufwarten?

 

 

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