Münchner Netflix-Star über "Love is Blind"-Teilnahme: "Als Zuschauer kennt man nie die ganze Wahrheit"

Ist Aussehen nebensächlich? Das ist die zentrale Frage in der Dating-Show "Love is Blind". Kandidaten und Kandidatinnen lernen sich dort zunächst nur in Gesprächen kennen, ohne zu wissen, wie ihr Gegenüber aussieht. Die Enthüllung der Optik erfolgt, sobald man sich dazu entschließt, den nächsten Schritt zu gehen – nämlich zu heiraten. Das verrückte TV-Experiment aus den USA hat mit "Love is Blind: Germany" endlich auch einen deutschen Ableger bekommen. Und die AZ hat bei einer Münchner Kandidatin mal genauer nachgehakt.
Münchnerin Alina Rothbauer bei "Love is Blind": "Schaue kaum Reality-TV"
Alina Rothbauer (28) ist seit dem 3. Januar 2025 in zehn Folgen auf dem Streaming-Anbieter Netflix zu sehen. Als Teilnehmerin bei "Love is Blind: Germany" wurde sie innerhalb kürzester Zeit einem breiten Publikum bekannt – auch weit über die deutschen Landesgrenzen hinaus. Der AZ verrät die Münchnerin, wie es überhaupt zu ihrer Bewerbung kam:
"Tatsächlich kannte ich 'Love is Blind' davor gar nicht, da ich kaum Reality-TV schaue. Es war eher ein schöner Zufall, denn eine gute Freundin von mir wurde von einer Redakteurin angeschrieben und war zu der Zeit aber in einer Beziehung. Sie hat mich daraufhin direkt angerufen, da ich zu der Zeit schon länger Single war und keine Lust mehr auf oberflächliches Dating hatte."
Alina Rothbauer verrät "Love is Blind"-Detail: "Am Anfang datet man jeden"
Nach einigen Castingrunden ging es für die hübsche Münchnerin mit 29 weiteren Singles zum Dreh. 15 Männer trafen in Sprechkabinen auf 15 Frauen – stets getrennt durch eine undurchsichtige Glasscheibe. Alina Rothbauer erklärt in der AZ: "Am Anfang datet man jeden und hat 15 Dates an einem Tag. Am Ende des Tages gibt man sein Ranking ab und daraus ergibt sich, wen man am nächsten Tag wieder trifft."
Über das erste (blinde) Aufeinandertreffen mit ihrem späteren Auserwählten Ilias Pappas (27) sagt die TV-Darstellerin heute: "Als ich mein allererstes Date mit Ilias hatte, habe ich das erste Mal gespürt, dass dieses Experiment wirklich funktionieren kann." Und sie erzählt weiter: "Ilias und ich waren vom ersten bis zum letzten Tag unsere gegenseitige Nummer eins, was es, soweit ich weiß, bei keinem anderen Pärchen gab."
Achtung, Spoiler: Ilias hielt in der Kabine um Alinas Hand an, woraufhin sich die beiden zum ersten Mal sehen und in die Arme schließen durften. Ein Griechenland-Urlaub sowie das Beziehen einer gemeinsamen Wohnung in Düsseldorf waren ebenfalls Teil des Experiments. Letztendlich stellten Alina und Ilias das einzige "Love is Blind"-Paar dar, das sich am Ende der Staffel wirklich das Jawort gab.
Alina Rothbauer über "Love is Blind": "Habe viel über mich selbst gelernt"
In der AZ erzählt Alina Rothbauer, wie sie heute über die ganze Erfahrung denkt: "Die Dreharbeiten habe ich sehr positiv erlebt, das Team war super lieb und wir hatten immer Ansprechpartner vor Ort. Es ist natürlich eine komplett neue Situation, vor allem ohne Handy und mit Menschen, die man gerade erst kennengelernt hat. Aber genau das schweißt auch zusammen und in den paar Wochen Drehzeit habe ich so viel über mich selbst gelernt."
Ihre unkonventionelle Kennenlerngeschichte bringt die Münchnerin noch immer ins Schwärmen: "Ich glaube an Schicksal und ich bin auch der Überzeugung, das man immer das anzieht, was man braucht. Ilias und ich hätten uns aufgrund der Entfernung im realen Leben vermutlich nie kennengelernt und so hatten wir die Chance. Ich finde es nach wie vor so spannend, dass man sich bereits in jemanden verlieben kann, ohne den Menschen überhaupt gesehen zu haben."

Münchnerin nach "Love is Blind"-Erfolg: "Mittlerweile leider normal Hate abzubekommen"
Doch wie hat sich das Leben von Alina Rothbauer seit "Love is Blind: Germany" verändert? Gegenüber der AZ verrät sie, von der großen Resonanz überrascht worden zu sein: "Ich muss ehrlich sagen, dass ich unterschätzt habe, wie viele Menschen 'Love is Blind' schauen. Daher ist es für mich immer noch ungewohnt, öffentlich erkannt zu werden." Ihre neue Bekanntheit gehe auch mit Schattenseiten einher: "Ich bekomme so viele lieben Nachrichten und Kommentare, aber leider auch nicht so liebe. Ich denke, das ist die Kehrseite der Medaille."
Die Münchnerin führt weiter aus: "Es ist ja mittlerweile leider normal, Hate abzubekommen, sobald man in der Öffentlichkeit steht. Menschen sehen einen Bruchteil des Ganzen und bilden sich dadurch ein Urteil. Man darf Kritik äußern, jedoch finde ich, haben einige im Cast, inklusive mir, Kommentare bekommen, die absolut unter die Gürtellinie gingen." Alina Rothbauer stellt klar: "Am Ende des Tages ist es eine TV-Show mit echten Menschen dahinter und als Zuschauer kennt man nie die ganze Wahrheit."
Netflix-Star Alina Rothbauer: "Hätte München ungern den Rücken zugekehrt"
Der AZ verrät Alina Rothbauer, wie es nach der Show für sie und ihren Ehemann weiterging: "Ich lebe nach wie vor in München und Ilias ist zu mir gezogen. Was bei der Reunion nicht gezeigt wurde, ist, dass Ilias seine Wohnung im Norden aufgegeben hat, um komplett in München zu leben. Das war für mich die schönste Überraschung, da er eigentlich nie aus seinem geliebten Kaff wegziehen wollte."
Und auch für Ilias Pappas sollte sich die Entscheidung auszahlen, wie seine Ehefrau der AZ verrät: "Er liebt München, da man alle Vorzüge einer Großstadt hat, ohne dass es sich zu sehr nach Großstadt anfühlt. Außerdem liebt er das bayerische Essen. Und ich hätte München auch ungern den Rücken zugekehrt, daher bin ich sehr froh, dass wir beide in unserer Ehe gute Kompromisse eingegangen sind." Für die Zukunft möchte Alina Rothbauer weitere TV-Formate nicht gänzlich ausschließen – vor allem eine Teilnahme bei "Let's Dance" würde der Münchnerin viel bedeuten.