Moshammer-Film: Homosexualität nicht gewünscht?

Der BR verfilmt das Leben von Moshammer – und stellt ihm dabei eine Frau zur Seite. Wird seine Homosexualität etwa zum Tabu?
von  Kimberly Hoppe
Mosis Leben wird verfilmt. Hannelore Elsner spielt seine Mutter.
Mosis Leben wird verfilmt. Hannelore Elsner spielt seine Mutter. © dpa/BR/Dominik Elstner

Es ist das Thema in der TV-Branche und in München: Rudolph Moshammer (†65) kehrt auf den Bildschirm zurück. Der BR verfilmt sein Leben – aber nicht sein Lieben.

Gestern verschickte der Bayerische Rundfunk, der zusammen mit ARD Degeto, ORF und WDR hinter der Gesellschaftssatire "Ich und R" über den schillernden Modezaren steckt, eine offizielle Pressemitteilung.

Darin werden erstmals Details über den Inhalt des 90-Minüters bekannt, der prompt Fragen aufwirft. Und zwar diese: Darf Mosi im Film nicht schwul sein? Wird seine Homosexualität zum Tabu?

Fakt ist, dass der Film in den 80ern in München spielt. Moshammer, dargestellt von Thomas Schmauser, ist der prominenteste Modemacher.

Damit seine Geschäfte in der Maximilianstraße noch besser laufen, sucht Mosi laut Pressemitteilung "für den Verkauf eine junge, verführerische Frau. Er findet die auf den ersten Blick nicht besonders auffallende und ungeschickte Evi (Lena Urzendowsky).“ Und weiter heißt es zum Inhalt: "Aus ihr werde er eine aufregende Frau machen. Ein Ereignis.“

Der echte Mosi hatte zu Lebzeiten junge Männer um sich, der Film-Mosi bekommt nun vom BR eine junge Frau an seine Seite gestellt. Warum?

Es gehe nicht um die Orientierung, heißt es. Aspekte seines Lebens würden aufgegriffen werden, aber eben nicht alle. BR-Sprecherin Gesine Pucci teilt der AZ mit: „Mosis Homosexualität wird im Film angedeutet, steht aber bei der Geschichte nicht im Mittelpunkt.“

Rudolph Moshammer: Sein Leben wird verfilmt

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.