Monika Gruber poltert gegen die Regierung: "Arroganz und unverhohlene Verachtung"

Monika Gruber ist keine Freundin der Ampel-Regierung und macht daraus auch kein Geheimnis. Jetzt hat sie erneut gegen einige Politiker ausgeteilt und unterstellt ihnen "Arroganz und unverhohlene Verachtung". Außerdem sieht sie in der aktuellen Situation den Grund für einen hohen Zulauf bei extremistischen Parteien des linken und rechten Rands.
von  Sven Geißelhardt
Monika Gruber ist wütend und macht auf Instagram eine deutliche Ansage. (Archivbild)
Monika Gruber ist wütend und macht auf Instagram eine deutliche Ansage. (Archivbild) © BrauerPhotos/Dominik_Beckmann

München – In wenigen Wochen wird Monika Gruber ihren letzten Auftritt als Kabarettistin feiern. Am 8. März wird sie sich in der ausverkauften Olympiahalle München von ihrem Publikum verabschieden. Allerdings ist die humorige Seite der 52-Jährigen in letzter Zeit eher in den Hintergrund getreten, immer wieder äußert sie laut ihren Unmut gegen die Ampel-Regierung, Außenministerin Annalena Baerbock und vor allem Kanzler Olaf Scholz – wie in einem aktuellen Beitrag auf Instagram.

Monika Gruber über Bauern-Demo: "Resultat des größten Vertrauensverlusts"

"Heute kommt es erneut zu Bauernprotesten in ganz Deutschland", schreibt die Gruberin am Montagabend (15. Januar) in ihrer Instagram-Story. Sie finde die Demonstrationen der Landwirte gegen das Aus von Diesel-Vergünstigungen richtig und erklärt weiter, "die jüngsten Aussagen unseres Kanzlers und einiger Ampelpolitiker zeugen von Arroganz und unverhohlener Verachtung nicht nur den Bauern, die ja schon immer das Hassobjekt einer urbanen vermeintlichen Elite waren, sondern der ganzen Bevölkerung gegenüber."

Für Monika Gruber gehen die Beschlüsse der Regierung weit über die "Thematik der subventionierten Agrardiesel hinaus". Es sei ein "Resultat des vielleicht größten Vertrauensverlusts der Deutschen seit Kriegsende". Die Kabarettistin befürchte, dass durch die Stilllegung von vier Prozent der landwirtschaftlichen Flächen dazu führe, das bis 2040 die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe "zur Aufgabe gezwungen" würden.

Zuwachs extremistischer Parteien: Gruberin sieht darin keine Radikalisierung

Durch die Stilllegung von Agrarfläche will die EU Natur- und Artenschutz fördern und gewährleisten. Deshalb sind Direktzahlungen an Landwirte an bestimmte Umweltmaßnahmen, wie etwa die Flächenstilllegung, geknüpft. 2023 wurde diese Maßnahme aufgrund des Ukrainekriegs ausgesetzt, doch dieses Jahr soll sie wieder eingesetzt werden. Ein Antrag der CSU, die Pflicht zur Stilllegung von vier Prozent der Agrarflächen ab 2024 dauerhaft auszusetzen, wurde 2023 vom Bundestag abgelehnt. Bundeswirtschaftsminister Cem Özdemir erklärte dazu im September auf Anfrage des BR: "Mittlerweile haben sich die Getreidemärkte wieder stabilisiert. Die notwendigen EU-Regelungen zum Schutz von Klima, Artenvielfalt und Umwelt können nicht erneut ausgesetzt werden, weil dafür das EU-Basisrecht geändert werden müsste."

Die Gruberin sieht als Folge, dass sich immer mehr Menschen von den großen Parteien in Deutschland abwenden. "Und dann wundern sich die Politiker, die dieses Chaos zu verantworten haben, dass sich immer mehr Wähler – aus Protest – extremistischen Parteien an den rechten und linken Rändern zuwenden", schreibt die Kabarettistin weiter. "Das hat nur in den wenigsten Fällen etwas mit zunehmender Radikalisierung zu tun, das ist Physik: Ursache und Wirkung."

Was die Fans und Follower von Monika Gruber wohl von der Ansage halten? Die 52-Jährige hat den Beitrag lediglich in ihrer Instagram-Story gepostet, die Kommentarfunktion ist damit unterbunden. Vielleicht wollte sie einer öffentlichen Diskussion aus dem Weg gehen, denn in den letzten Monaten hat die Kabarettistin vermehrt Kritik für ihre Aussagen bekommen. Zuletzt wurde ihr Rassismus vorgeworfen, nachdem sie in ihrem Buch "Willkommen im falschen Film" über eine Bloggerin mit Klarnamen hergezogen hatte. Dazu sagte sie Anfang des Jahres im Gespräch mit der "Augsburger Allgemeinen": "Wer sich öffentlich zu gesellschaftlichen Themen äußert, muss sich auch gefallen lassen, dass diese Äußerungen dann satirisch behandelt werden." Wie die Reaktionen zu ihren Aussagen über die Ampel-Regierung ausfallen werden, bleibt abzuwarten.

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