Nach Messer-Attacke: Monika Gruber fordert Konsequenzen für BR-Reporterin – Sender reagiert in der AZ

Ganz Deutschland schaut nach Aschaffenburg: In der Stadt am bayerischen Untermain war es am Mittwoch zu einer schrecklichen Messerattacke mit zwei Toten und drei Verletzten gekommen. Persönlichkeiten aus Politik und Unterhaltung bringen ihre Bestürzung öffentlich zum Ausdruck – und auch Monika Gruber (53) meldet sich zu Wort. Die Kabarettistin ist von der Berichterstattung einer BR-Reporterin entsetzt und fordert nun Konsequenzen.
Reporterin in Aschaffenburg: Kritik für unglückliche Wortwahl
Barbara Ecke hatte am Mittwochabend live aus Aschaffenburg berichtet und für die Messerattacke des 28-jährigen Afghanen eine sehr unglückliche Formulierung gewählt: "Es ist eine interessante, spannende und ich würde sagen... für Aschaffenburg eher ungewöhnlich. Wir sind hier eine Stadt mit 60.000 Einwohnern und sowas ist bei uns bislang noch nicht passiert."
Nach heftiger Kritik in den sozialen Medien wurde sie vom Sender BR in Schutz genommen. In einem Statement auf der Plattform X hieß es: "Unsere Reporterin bedauert die Formulierung sehr. Natürlich ist sie tief betroffen von den Ereignissen. Sie hat an einer Stelle in einer Live-Schalte den Faden verloren und nach Worten gesucht."
Monika Gruber über BR-Berichterstattung: "Wie moralisch verkommen muss man sein"
Für Monika Gruber ist die Wortwahl der Reporterin jedoch nicht zu entschuldigen. In ihrer Instagram-Story teilt die Komikerin den Nachrichten-Clip und schreibt dazu: "Wie moralisch verkommen, wie abgef*** muss man sein, um angesichts des Todes von zwei unschuldigen Menschen, darunter ein zweijähriges Kleinkind, und einigen teils schwer Verletzten, sich so zu winden, damit das eigene Pippi-Langstrumpf-Weltbild keinen Kratzer bekommt."
Aus diesem Grund ist die Angelegenheit für Monika Gruber nicht so einfach abzutun: "Wenn dieses unanständige Verhalten keine Konsequenzen für diese Dame hat und sich der BR von so einem widerlichen Verhalten nicht distanziert, dann ist in Bälde die AfD wirklich unser geringstes Problem!"
Sender-Sprecherin zur AZ: "Der BR steht hinter Barbara Ecke"
Auf Nachfrage der AZ hat sich eine BR-Sprecherin zu den Vorwürfen geäußert: "Wer die Live-Schalten von Barbara Ecke gesehen und ihren Einsatz über Stunden verfolgt hat, konnte spüren, dass sie persönlich tief betroffen ist von den Ereignissen. Sie lebt und arbeitet in Aschaffenburg und hat immer wieder den Schockzustand des Ortes dargestellt. Sie hat dann an einer Stelle den Faden verloren und nach Worten gesucht – und dabei eine unglückliche und gänzlich unpassende Formulierung gewählt. Solche Fehler sind menschlich – gerade in einer derartigen Ausnahmesituation."
Die Sprecherin des Bayerischen Rundfunks fährt fort: "Unsere Reporterin erfährt derzeit viel Kritik und auch Hass im Netz. Dieser ist unangebracht. Sie hat in den Schalten viel Empathie und Betroffenheit erkennen lassen und auch z.B. den Heldenmut des Mannes hervorgehoben, der die Kinder schützen wollte und getötet wurde. Der BR steht hinter Barbara Ecke, sie berichtet weiter aus ihrer Heimatstadt. Privatmeinungen in den sozialen Medien kommentieren wir nicht." Somit dürfte klar sein, dass sich der Sender schützend vor seine Mitarbeiterin stellt.