Monica Lierhaus: Ihr harter Kampf zurück in den Alltag
Das Leben von Monica Lierhaus wäre so ohne ihren eisernen Willen nicht möglich. Ganz langsam ebnet sich die 43-Jährige ihren Weg zurück in die Normalität. Gegen die Folgen ihrer Gehirn-Operation vor viereinhalb Jahren kämpft sie tapfer an. Damals hat Lierhaus Sprache, Sehkraft und Bewegungsfähigkeit eingebüßt. Heute sagt die gebürtige Hamburgerin in einem Interview mit dem Magazin "stern": "Ich würde gerne zur WM nach Brasilien reisen. Vielleicht für einen Online-Dienst arbeiten."
Es ist knapp fünf Jahre her, dass man bei dem Publikumsliebling aus der "Sportschau" ein Aneurysma im Gehirn festgestellt hat. Das Platzen dieser stark erweiterten Arterie kann tödlich enden, weshalb sofort operiert werden musste. Dreieinhalb Monate lag die Journalisten in einem künstlichen Koma und kann sich nach eigenen Angaben nicht mehr an die Zeit danach erinnern. Seit mehr als zwei Jahren kämpft sich Lierhaus jetzt jeden Tag durch einen straffen Therapie-Stundenplan und einen Marathon aus Reha-Sitzungen.
Ihre Schwester Eva und ihr Lebensgefährte Rolf Hellgardt unterstützen sie, aber die Fortschritte verdankt Lierhaus vor allem ihrem eisernen Willen: "In keinem einzigen Moment" habe sie ihr neues Leben akzeptiert und "nicht eine Sekunde" an Selbstmord gedacht, denn "es hilft ja nichts". Auch nicht, als der nächste Schlag sie trifft: "Glücksmomente gab es. Als mein Hund noch lebte. Lucy. Aber sie wurde krank. Sie ist gestorben." Doch mit Monica Lierhaus hat sich das Schicksal einen zähen Gegner ausgesucht: Mittlerweile moderiert sie wieder die Fernsehlotterie und führt Interviews für die "Sport Bild".
"Haltung, Prinzessin!", habe ihre Urgroßmutter immer zu ihr gesagt und die Erinnerung an diese disziplinierte Frau stärken Lierhaus. Haltung beweist sie auch im Hinblick auf ihren umstrittenen Heiratsantrag bei der Verleihung der "Goldenen Kamera" im Jahr 2011: "Der Antrag in aller Öffentlichkeit war falsch. Das war ja fast Erpressung. Rolf konnte nur Ja sagen." Ein Ehepaar sind die beiden bis heute noch nicht, vielleicht weil ein anderer Wunsch im Vordergrund steht: "Besser laufen zu können. Einfach nur schmerzfrei zu sein. Der Schmerz zermürbt mich."
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