Mit Kameras im Krankenhaus: Vox nimmt Abschied von Jens Büchner
Berlin - Rund vier Monate nach dem Tod von TV-Auswanderer Jens Büchner zeigte Vox am Montag (11. März, 20.15 Uhr) eine "Goodbye Deutschland"-Folge über seine letzten Tage.
"Das Drehteam von "Goodbye Deutschland" hat Jens Büchner und seine Familie seit 2011 begleitet und war auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin auch bei seinen ersten Tagen im Krankenhaus dabei", teilte der Sender mit. "Für uns war immer klar, dass wir die Familie entscheiden lassen, ob dieses Material auch ausgestrahlt wird." Büchners Familie habe der Ausstrahlung ausdrücklich zugestimmt.
Intime Momente am Krankenbett
"Meinem Mann war "Goodbye Deutschland" sehr wichtig und es war sein ausdrücklicher Wunsch, dass ihn das Team auch in dieser schweren Zeit begleitet. Für uns alle war klar, dass wir diesen Wunsch ermöglichen wollen, solange die Ärzte und sein Gesundheitszustand es zulassen", erklärt Büchners Witwe Daniela im Interview der Deutschen Presse-Agentur die Entscheidung, auch diese intimen Momente mit der Öffentlichkeit zu teilen.
Öffentliches Leben, öffentlicher Tod? Folgerichtig könnte man das nennen. Die Hamburger Medienwissenschaftlerin Joan Bleicher spricht dennoch von einer "Grenzüberschreitung" - allerdings einer mit einer "langen kulturgeschichtlichen Tradition". "Reality-TV-Formate suggerieren die Normalität der medialen Darstellung von Privatheit." Auch bei den Zuschauern rief die Dokumentation äußerst gespaltene Reaktionen hervor.
Vox zeigt Jens Büchner nicht im Krankenbett
Vox verzichtet in der neuen Folge auf voyeuristische Bilder von einem sterbenden Mann im Krankenbett. Nur Büchners heisere Stimme ist kurz zu hören. Zu sehen sind die besorgten Blicke seiner Frau und seiner Kinder. Als die Familie erfährt, dass Büchner Metastasen im Kopf und nur noch wenige Tage zu leben hat, werden die Dreharbeiten abgebrochen. Aus dem Off heißt es: "Die letzten Tage im Leben von Jens Büchner besucht Daniela ihn ohne Kamera."
In der neuen Folge der Auswanderer-Doku begleiten Kameras die Familie zu Büchner ans Krankenbett - zeigen ihn aber nicht. Nur seine heisere Stimme ist zu hören.
Von "Goodbye Deutschland" ins "Dschungelcamp" - die Karriere des Jens BüchnerBüchner war im November 2018 im Alter von 49 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Er sei "nach kurzem, aber schwerem Kampf friedlich eingeschlafen", teilte seine Künstleragentur damals mit. Er starb in einem Krankenhaus in Palma de Mallorca. Noch wenige Wochen vor seinem Tod war er öffentlich aufgetreten, ohne dass seine Krankheit dem Publikum bekannt war.
2011 war Büchner durch die Auswanderer-Sendung bekannt geworden, sang am Ballermann "Pleite aber sexy" und war 2017 im RTL-Dschungelcamp dabei.
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