Mirco Nontschew nicht bestattet: Staatsanwaltschaft spricht über Obduktion
Mirco Nontschew ist tot. Er starb im Alter von 52 Jahren in seiner Berliner Wohnung. Zuletzt war der beliebte Comedian in "LOL" zu sehen. Noch immer gibt sein plötzlicher Tod Rätsel auf.
Woran ist Mirco Nontschew gestorben? Verwirrung um Obduktionsbericht
Eine Untersuchung soll die Todesursache des Comedians feststellen. Am 10. Dezember teilte Nontschews langjähriger Freund und Manager Bertram Riedel der "Bild" mit, dass die Obduktion abgeschlossen und Mirco Nontschew eines natürlichen Todes gestorben sei.
Ob der Comedian möglicherweise einen Herzinfarkt erlitt oder eine andere Erkrankung eine Rolle spielte, sagte Riedel allerdings nicht. "Uns ist wichtig, dass damit die Spekulationen in den vergangenen Tagen rund um den Tod von Mirco Nontschew aufhören und die Familie in Ruhe trauern kann", wird der Manager zitiert.
Auf AZ-Anfrage: Berliner Staatsanwaltschaft dementiert
Riedel scheint mit seiner Aussage allerdings etwas vorgeprescht zu sein. Auf AZ-Anfrage dementiert die Staatsanwaltschaft Berlin den Abschluss eines Obduktionsberichtes. Die Meldung, dass die Obduktion von Mirco Nontschew bereits abgeschlossen sei, kann ich nicht bestätigen, so ein Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Berlin. Das Todesermittlungsverfahren dauere demnach noch an und ist nicht abgeschlossen.
Warum ist Mirco Nontschew noch nicht bestattet?
Ohne einen offiziellen Abschluss der Rechtsmediziner kann die Leiche von Mirco Nontschew nicht zur Bestattung freigegeben werden. Sollte ein toxikologisches Gutachten in Auftrag gegeben worden sein, um beispielsweise eine Vergiftung auszuschließen, kann Nontschew erst in ein paar Wochen seine letzte Ruhe finden. Das Ergebnis kann bis zu sechs Wochen auf sich warten lassen.
Mehrere Tage hatten Angehörige nichts von Nontschew gehört und sich große Sorgen gemacht. Als die Feuerwehr die Wohnungstüre seiner Dachgeschosswohnung in einem Mehrfamilienhaus im Berliner Stadtteil Steglitz am 3. Dezember gegen 16 Uhr öffnete, fanden die Einsatzkräfte seinen leblosen Körper.
Keine Hinweise auf Fremdverschulden
Hinweise auf ein Fremdverschulden gab es nicht, berichtete die dpa. Auch ein Suizid wurde laut "BamS" schnell ausgeschlossen. Angeblich soll sich Nontschew vor Kurzem in einer Klinik aufgehalten haben. "Ein Todesermittlungsverfahren wurde eingeleitet", sagte eine Polizeisprecherin kurz nach dem Leichenfund. Die Todesursache werde im Rahmen einer gerichtsmedizinisch vorgenommenen Obduktion untersucht, so ein Sprecher der Berliner Polizei gegenüber der AZ noch am 7. Dezember. Um deren Abschluss herrscht nun weiter Verwirrung.
Zuletzt hatte der 52-Jährige viele beim Streamingdienst Amazon Prime Video in dem von Michael "Bully" Herbig präsentierten Format "LOL – Last One Laughing" zum Lachen gebracht. Erst vor Kurzem hatte Nontschew, der zweifacher Vater war, dort an der Seite von Kollegen wie Anke Engelke, Carolin Kebekus, Hazel Brugger, Christoph Maria Herbst, Abdelkarim und Olaf Schubert die neue Staffel abgedreht, die Anfang 2022 ausgestrahlt werden soll.
Hatte Mirco Nontschew (gesundheitliche) Probleme und Sorgen?
Fans spekulierten nach dem plötzlichen Tod über die Umstände von Mirco Nontschews Ableben. In den sozialen Medien war auch von gesundheitlichen Problemen zu lesen. "BamS" zitierte einen Getränkehändler, mit dem der Komiker ab und zu einen Kaffee getrunken hat: "Er war immer ein bisschen hektisch, zappelig. Seine Frau hat ihn verlassen und die Kinder mitgenommen."
Warum war Mirco Nontschew bekannt und berühmt?
In den Nullerjahren spielte Nontschew den Zwerg Tschakko in den Kinofilmen "7 Zwerge – Männer allein im Wald" sowie "7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug". In den Filmen wirkte er neben Kollegen wie Otto Waalkes, Ralf Schmitz, Martin Schneider, Heinz Hoenig sowie Nina Hagen und Cosma Shiva Hagen mit.
Nontschew kam 1969 in Berlin (Ost) auf die Welt. Sein Vater stammte aus Bulgarien. Ende der 80er war der agile Nontschew als Breakdancer unterwegs. Hugo Egon Balder wurde damals beim Fernsehsender RTL auf ihn aufmerksam. 1993 wurde er so Ensemble-Mitglied der Comedy-Show "RTL Samstag Nacht", die mit ihren albernen Sketchen neue Maßstäbe im Fernsehen setzte. Weggefährten waren damals zum Beispiel Wigald Boning, Olli Dittrich, Tanja Schumann, Esther Schweins und Stefan Jürgens.
2010 erzählte Nontschew der Deutschen Presse-Agentur, er habe sich einst erst daran gewöhnen müssen, auf der Straße erkannt zu werden. "Das war damals wirklich neu für mich und manchmal sehr anstrengend. Diese Anonymität, die mir verloren gegangen ist, hätte ich gerne manchmal wieder", so Nontschew damals.
"Habe nicht 20.000 Freunde, sondern drei"
Von den Internetmöglichkeiten in Sachen Freundschaft hielt er nicht viel. Er "gehöre zu der Generation, die gerne mal Leute anruft oder trifft", betonte er damals. "Ich habe auch nicht 20.000 Freunde, sondern ich habe drei. Und das reicht mir auch."