Miley Cyrus: Münchens Teenager drehen durch
MÜNCHEN - Sie ist endlich da: Miley Cyrus - und die Münchner Teenager drehen total durch. Im AZ-Interview spircht die 16-jährige Schauspielerin und Sängerin über ihr Leben, Drinks und wie sie ihre erste Millionen verprasst hat.
Es ist der größte und verrückteste Kindergeburtstag des Jahres: Mitten in München drehen seit zehn Uhr morgens über 2000 Kids durch. Vierjährige haben sich „I love Miley“ auf den Arm und die Wangen geschrieben, sitzen auf den Schultern des Papas, weil die Absperrgitter zu hoch für sie sind und warten sehnsüchtig auf ihren Liebling – ein 16-jähriges Mädchen aus Tennessee, USA.
Als dieses Mädchen dann tatsächlich sieben Stunden später aus einer Limousine steigt und von Bodyguards und Polizisten umringt auf dem langen lila-rosa Teppich Richtung Mathäser Kino geführt wird, drehen die Vierjährigen genauso durch wie die 15-Jährigen.
Ja, sie ist da: Miley Cyrus, zum Greifen nah
Ja, sie ist da: Miley Cyrus! Die Tatsache, dass sie plötzlich zum Greifen nah ist – in ihrem weißen Glitzer-Kleidchen mit den dunklen Locken und den mega-hohen Designer-Schuhen – und der Masse ihr zuckersüßes Lipgloss-Lächeln schenkt, reicht den Fans völlig, um loszukreischen. Miley-Mania in München. Hysterie! Ausnahmezustand! Tränen!
Die Notärzte sind im Dauer-Einsatz. Teenies prügeln sich um Miley-Poster, die sie von den Absperrgittern reißen. Was so irre verrückt klingt, ist für dieses 16-jährige Mädchen absolut normal. Miley Cyrus (Jahres-Taschengeld: 25 Millionen Dollar) ist der berühmteste Teenie-Star der Welt. Sie ist das Aushängeschild vom Disney-Konzern. Sie ist die neue Britney Spears. Sie ist mächtig. Das „Time“-Magazin wählte Miley auf Platz 59 der einflussreichsten Menschen – noch vor Hollywood-Star George Clooney (Rang 71).
Jetzt also Miley in München. Die Deutschland-Premiere zur gleichnamigen Erfolgsserie „Hannah Montana“ wird zur kunterbunten Party. Es gibt Cola, Pommes, undefinierbaren rosa Essens-Pamps und ein Donut-Buffet. Der Boden ist ein Popcorn-Meer. Während die Fans den Film gucken (Kinostart 1. Juni), empfängt die Teen-Queen im Kino 7 die AZ zum Interview. Zur Begrüßung sagt sie „Ich brauch jetzt erstmal ’nen Drink!“, schenkt sich koffeinfreie Cola Light ein und lacht.
"Rom, Spanien, London. Es ist toll, so viel herumzureisen."
AZ: Miley, wie fühlt es sich an, der größte Teenie-Star der Welt zu sein?
MILEY CYRUS (lacht immer noch laut über ihren Getränke-Gag und kann nicht aufhören.)
Offenbar ist es sehr lustig.
Es ist lustig, ja. Und es ist toll, so viel herumzureisen. Rom, Spanien, London. Überall diese Unterstützung – das ist das Tollste.
Fühlst Du Dich mächtig und wichtig?
"Es gibt keinen Grund irgendwas zu bedauern."
Ach, ich freue mich, wenn ich die Menschen inspirieren kann.
Wünschst Du Dir manchmal das normale Leben einer 16-Jährigen zurück?
Es gibt keinen Grund irgendwas zu bedauern. Es gibt auch keinen Weg zurück. Ich tue das, was ich liebe. Ich habe so ein fantastisches Leben. Ich bin sehr dankbar, wie sich alles entwickelt hat.
Was hast Du Dir von der ersten Million gekauft?
"Oh, ich habe die erste Million an einem Tag verprasst."
Oh, ich habe die erste Million an einem Tag verprasst. Nein, im Ernst: Ich rede nicht gern über Geld und denke darüber auch nicht nach. Wenn man alles nur fürs Geld macht, sollte man schnell aufhören. Das bringt’s nicht. Es ist zu viel Arbeit, wenn dabei nur diese eine Sache rausspringt.
Angst, wie Britney Spears zu enden?
Nein. Ich finde, die Leute geben ihr nicht den Respekt, den sie verdient. Dafür lauern Paparazzi vor ihrer Tür und warten nur auf ihr nächstes Missgeschick oder provozieren sie. Niemand ist perfekt. Auch Mädchen wie sie nicht, die jede Sekunde ihres Lebens beobachtet werden. Wenn ich auf Paparazzi-Fotos schlecht aussehe, stört es mich nicht. Das ist das einzig Gute, dass sie dich normal aussehen lassen. Es ist wichtig, dass mich die Menschen ohne perfektem Lidstrich sehen können. Dass sie sehen, wie ich bin.
Wie schlimm ist der Schönheitswahn?
Miley, auch nur ein ganz normales Mädchen
Ich esse Pizza und Pasta und so. Ohne diese Sachen kann man doch nicht leben – nur wegen eines Jobs.
Wie schaltest Du bei dem ganzen Wirbel ab?
Ich bin aus Tennessee, lebe in Kalifornien und tue Dinge, die für mich normal sind – ich spiele Gitarre, reite oder mache Barbecue. Das ist ruhig, friedlich, gut zum Relaxen.
Du wirkst immer so positiv – was ist Dein Rezept?
Meine Denkweise. Ich sehe immer das Beste in einem Menschen oder einer Situation.
Wie wichtig ist Dein Dad?
"Ich liebe es, mit meinem Dad abzuhängen."
Er ist mein bester Freund. Ich liebe es, mit ihm abzuhängen. Wenn mal was nicht so rund läuft oder etwas stressig ist, gibt er mir gute Tipps und schenkt mir ein Lächeln. Er ist so viel stärker als ich.
Sind Deine Geschwister eifersüchtig auf Dich?
Nein, meine Familie ist so selbstlos. Wir lieben alle Musik. Meine Familie unterstützt mich zu 100 Prozent.
Gibt es Momente, die nur Dir gehören?
Es gibt Momente, wo ich fünf Minuten lang einfach da sitze, nachdenke und niemanden sagen muss, was ich gerade gedacht habe. Wo es egal ist, wie ich ausschaue. Ich glaube, wenn es diese Momente nicht gäbe, könnte man leicht verrückt werden.
Kimberly Hoppe
