Michaela May spricht offen über Geldsorgen: "Reicht vorne und hinten nicht"
Immer wieder wurde sie in der Vergangenheit mit Problemen im Alter konfrontiert. Seit 2019 ist Schauspielerin Michaela May Schirmherrin von RETLA e.V. und setzt sich für eine verbesserte Lebensqualität von Senioren ein. In der "NDR Talk Show" spricht sie über das Projekt und ihre Wünsche für das Älterwerden.
Genau wie Elmar Wepper: Michaela May ist Schirmherrin von RETLA e.V.
Durch Serien wie "Münchner Geschichten" und "Monaco Franze" schaffte Michaela May den großen Durchbruch. Mittlerweile ist sie 72 Jahre alt und kann auf 50 Jahre TV-Karriere zurückblicken. Im Regal der Schauspielerin finden sich zahlreiche Auszeichnungen und Preise für ihre Rollen, darunter der "Ehren-Bambi" oder der Bayerische Fernsehpreis.

Doch neben der Schauspielerei ist May auch Teil eines sozialen Projekts. Seit 2019 ist sie als Schirmherrin ein Teil von RETLA e.V. – auch der verstorbene Elmar Wepper gehörte zum Team. Der Verein ruft Projekte ins Leben, die die Lebensqualität von Senioren verbessern sollen und sich gegen die Vereinsamung einsetzen. Für sie ist das Thema aus gleich mehreren Gründen relevant.
"Es braucht ein Umdenken": Die Schauspielerin macht Probleme im Alter deutlich
Michaela May bekam durch die eigene Mutter, die 25 Jahre in einem Seniorenstift lebte, mit, wie klein das Angebot in solchen Einrichtungen ist. Im Vorfeld der "NDR Talk Show" erklärte sie: "Es kann nicht sein, dass zunehmend mehr Menschen im Alter vereinsamen, da braucht es dringend ein Umdenken und einen aktiven Einsatz."
Die RETLA kommt genau an diesem Punkt ins Spiel. "Die Grundidee ist, einsame Menschen mithilfe von verschiedenen Aktionen aus ihrer Isolation zu holen. Das können Besuche sein, Vorleseaktionen, Ausflüge, Konzertbesuche oder Rikscha-Fahrten", beschreibt die 72-Jährige den Verein bei "Hallo München".
"Einen gewissen Grundstock": Michaela May möchte Geldsorgen nicht kleinreden
Einsamkeit ist, laut der Schauspielerin, nicht das einzige Problem, welches mit dem Älterwerden auftritt. Vor wenigen Wochen sprach Michaela May in einem "Watzmann ermittelt"- Interview über Armut bei Senioren. In der ARD-Serie spielt May eine Rentnerin, die sich das Altenheim nicht mehr leisten kann. Die 72-Jährige merkte an: "Ich muss ja nur in unsere Schauspielkreise schauen."
Man sehe es an Heinz Hoenig, dass das Geld, gerade im Alter "vorne und hinten nicht reicht, weil keine Altersversicherung da" sei. Man dürfe Geldprobleme nicht kleinreden. "Man braucht einen gewissen Grundstock, um ruhig schlafen zu können", so die Meinung der Schauspielerin. Dazu gehören für sie genaue drei Dinge: "Eine eigene Wohnung, für die man keine Miete bezahlen muss, gute Freunde und Gesundheit."
Mit ihrer Rolle kann Michaela May eigene Erfahrungen sammeln
Durch ihre Rolle in der Vorabendserie "Watzmann ermittelt" bekommt Michaela May einen guten Einblick, was passiert, wenn nicht genug Geld im Alter da sei. May spielt die Seniorin Rita Fischer, die einem Heim-Mitbewohner 50 Euro klaut.
Die Rolle hat es May angetan. In ihren Augen weist die Figur gesellschaftliche Relevanz auf: "So geht das manchen Senioren, wenn das Leben immer teurer wird, die Rente aber nicht weiter wächst. Die müssen wirklich manchmal zu anderen Mitteln greifen." So auch Michaela Mays Figur: "Sie zahlt das ja auch zurück. Aber sie kommt mit dem, was sie hat, nicht klar."
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