Michael Käfers neues Leben
Zwischen Gelbwurst und Windel-Bergen: Feinkost-König Michael Käfer spricht in der AZ über das Papa-Dasein
München - Die Hunde-Spaghetti sind schon da, der Jahrgangs-Champagner auch, nur der französische Käse muss in die Regale einsortiert werden – und hier und da wird noch geschraubt und gebohrt. Feinkost-König Michael Käfer rückt die gelben Oster-Tassen zurecht und schlendert teils zufrieden, teils kritisch durch seinen neuen Delikatessen-Markt.
Es ist nach der Schranne der mittlerweile fünfte Ableger seines Stammhauses und befindet sich an der Leopoldstraße, direkt gegenüber der Münchner Freiheit. Edle Produkte für ein bisserl weniger Geld als sonst – das kommt offenbar an.
Heute eröffnet der Markt offiziell, tags zuvor präsentiert Käfer ausgewählten Gästen den 600 Quadratmeter großen Kellerraum: „Ich wollte unbedingt nach Schwabing. Aber oben an der Leopold im Erdgeschoss wäre die Miete unbezahlbar gewesen. Deshalb sind wir eine Etage runter gezogen.“
Will er sich ausweiten wie Schuhbeck oder Starbucks? Käfer schmunzelt und sagt: „Davon sind wir noch etwas entfernt. Aber es ist hier sicher nicht der letzte Markt.“ Es gibt Wasser, Prosecco und Brote mit Salami, Käse und Schinken. Bodenständig, nicht schickimicki.
So sieht es übrigens auch bei ihm daheim aus. Was Käfer immer im Kühlschrank hat: „Gelbwurst für uns drei Männer. Die liebe ich – schmeckt so nach Kindheit. Und meine zwei Jungs sind auch heiß darauf.“
Die Zwillinge Raphael und Nikolas sind gerade ein Jahr alt geworden und haben nicht nur Käfers Kühlschrank, sondern sein ganzes Leben „komplett umgekrempelt“, wie der Papa sagt – „nicht nur, dass ich mittlerweile die Hipp-Baby-Nudeln ganz gut finde und überall Milch herumsteht. Die beiden Jungs sind das größte Glück.“
Gerade haben er und seine Frau Clarissa sich ein Häuschen am Tegernsee gekauft, wo sie auch Ostern verbringen werden: „Ich liebe die Ecke, und mit zwei Kindern ist das wunderbar. Wir waren im vergangenen Jahr ein paar Tage im Urlaub – und das war alles andere als Urlaub. Mit den Jungs ist jede Sekunde Action, man selbst kommt zu nichts. Allein alle in den Flieger zu bekommen und diese Berge von Windeln – das ist nicht immer erholsam. Deshalb ist es am Tegernsee entspannter.“
Solange es dort Gelbwurst gibt, fehlt den Käfers nichts zum Glück.