Michael Jacksons "This Is It": Ein Stück unsterblicher

Mit einem geheimnisvollen Film über Jacksons Comeback-Proben soll nun der große Hype ausgelöst werden. Seine Familie bezweifelt die Echtheit der Szenen
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Mit einem geheimnisvollen Film über Jacksons Comeback-Proben soll nun der große Hype ausgelöst werden. Seine Familie bezweifelt die Echtheit der Szenen

Es ist ein Abenteuer. Ein großes Abenteuer.“ Der King of Pop spricht, zu seiner Crew, mit der er die größte Show aller Zeiten aufziehen will. Die Menschen will er „an einen Ort mitnehmen, an dem sie nie zuvor gewesen sind“. Pathos gibt es reichlich, schon in den wenigen Szenen, die aus der Michael–Jackson-Dokumentation „This Is It“ bekannt sind. Morgen startet der Film weltweit in den Kinos. 112 Minuten mit größtenteils unveröffentlichtem Filmmaterial sollen Michael Jackson noch ein Stück unsterblicher machen – und dessen Tod noch lukrativer. Mit dem geheimnisvollen Film soll nun der letzte, ganz große Jackson-Hype ausgelöst werden.

Vielleicht deswegen ist so vieles anders als bei anderen Filmen: „This Is It“ startet gleichzeitig in aller Welt, so gibt es keine Raubkopien im Internet. Kritikern wurde der Film vorab nicht gezeigt, nur wenige Auserwählte hatten Einblick. Und er soll nur zwei Wochen laufen. Zur Folge hat das, dass manche Kinos in München den Ausnahmezustand ausrufen: Das Mathäser zum Beispiel zeigt den Film am Mittwoch bereits um 6 Uhr morgens und danach noch zwölf Mal.

Zum Auftakt ist am Dienstagabend eine Galapremiere im Nokia Theater in Los Angeles geplant. Zeitgleich soll es auch in 15 anderen internationalen Metropolen eine Sondershow mit prominenten Gästen geben, unter anderem in Berlin. Wegen der unterschiedlichen Zeitzonen geht für die Besucher im Sony Center am Potsdamer Platz der Vorhang allerdings erst um 2.00 Uhr am Mittwochmorgen auf.

Auf einen weltweiten Renner hofft vor allem der Konzertveranstalter AEG. Durch Jacksons Tod sind ihm Millionen entgangen – die bereits verkauften Tickets mussten erstattet werden. AEG sicherte sich die Filmaufnahmen von den Proben – verkaufte die Rechte für 60 Millionen Dollar an Sony und tritt nun als Produzent des Films auf. Sony hofft, allein in den ersten fünf Tagen 250 Millionen Dollar einzunehmen. Auch „The Estate of Michael Jackson“ ist Mitproduzent und wird an den Einnahmen beteiligt – dahinter steht Jacksons Anwalt John Branca: Dieses Geld fließt in den Michael Jackson Family Trust, der Jacksons Vermögen erhalten soll.

Vier Fünftel des Streifens bestehen aus Szenen von den Proben zu Jacksons Tournee, die am 14. Juli hätte starten sollen. Drei Wochen vorher starb der 50-Jährige an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol. Der Großteil der Aufnahmen entstand im Juni im Staples Center in L.A.. Manche Bilder, so sagen die Macher, wurden zwei Tage vor Jacksons Tod gemacht. Die Message ist klar: Der King of Pop war fit. Man strickt an der Legende, dass Jackson auf dem Weg zum Jahrtausend-Comeback jäh aus dem Leben gerissen wurde. Die „Los Angeles Times“, die Ausschnitte sehen durfte, schrieb, Jackson sei in dem Film vieles, aber „nicht ein sterbender Mann.“ Regisseur Kenny Ortega sagte stets, man habe von Medikamenten nie etwas mitbekommen.

Doch es gibt auch die, die daran nicht glauben. Jacksons Familie zum Beispiel. Vater Joe und Schwester La Toya wollen erkannt haben, dass im Film bei den Tanzszenen teilweise Doubles zu sehen sind, Experten sagen, er singt gar nicht selbst. Das Protestbündnis „This Is Not It“ prangert die Skrupellosen an, die den Todkranken auf die Bühne trieben und jetzt noch Kasse machen. Das Legenden-Stricken ist nicht vorbei.ta

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