Michael Jacksons Arzt soll angeklagt werden
LOS ANGELES - Die Staatsanwaltschaft in Los Angeles will offenbar Anklage gegen Conrad Murray, den Leibarzt von Michael Jackson, erheben. Ihm wird wegen der Verabreichung eines starken Narkosemittels fahrlässige Tötung des „King of “ vorgeworfen.
Der frühere Leibarzt von Michael Jackson soll sich nach Angaben aus Justizkreisen wegen fahrlässiger Tötung des Popstars vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft werde Anklage gegen Conrad Murray erheben, sagte ein Gewährsmann in Los Angeles am Dienstag der Nachrichtenagentur AP.
Murrays Anwalt teilte laut „Los Angeles Times“ mit, der Kardiologe wolle sich im Fall einer Anklage den Behörden stellen. Ihm lägen keine konkreten Informationen vor, dass sein Mandant noch in dieser Woche angeklagt werde, „doch wenn das geschieht, dann ist es ganz klar, dass er bereit ist, sich zu stellen“, betonte Anwalt Ed Chernoff. Dem Internetdienst „Tmz.com“ zufolge könnte dies bereits am Mittwoch erfolgen.
Murray, der in einer Praxis im texanischen Houston tätig ist, hält sich im Raum Los Angeles auf. Er besuche dort seinen kleinen Sohn und treffe sich mit seinen Anwälten, sagte Chernoff. Murray war bei Jackson, als dieser am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren an einer Überdosis Betäubungsmittel starb. Seitdem steht er im Mittelpunkt der Ermittlungen. Dem Totenschein zufolge starb Jackson an einer „akuten Vergiftung“ mit Propofol.
Nach dem überraschenden Tod des „King of Pop“ hatte Murray eingeräumt, ihn mit starken Medikamenten, darunter dem Narkosemittel Propofol, behandelt zu haben. Er sagte aber auch, nichts von dem, was er dem Popstar gegeben habe, hätte Jackson getötet.
Im Frühling hatte Murray die Stelle als Jacksons Leibarzt übernommen. Seine Aufgabe hatte darin bestehen sollen, den Sänger auf die Konzertreihe „This Is It“ ab Mitte Juli in London vorzubereiten und ihn dafür fit zu machen. Der Sänger hatte seit Jahren einen stets wechselnden Medikamentencocktail zu sich genommen – meist eine Mischung aus Schlaf- und Beruhigungsmitteln sowie Angst- und Stresslösern beziehungsweise Antidepressiva. (apn/dpa)
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