Michael Graeter: Merkels Bett krachte zusammen...

Wenn’s nur zwei wissen, bleibt’s ein Geheimnis. Mit einer dritten Person ist schon Gefahr im Verzug. Es gibt aber jede Menge pikanter Geschichten, die unter die Leute müssen. Michael Graeter hat in seinem Notizblock geblättert.
von  Abendzeitung
AZ-Leute-Kolumnist Michael Graeter
AZ-Leute-Kolumnist Michael Graeter © Petra Schramek

Wenn’s nur zwei wissen, bleibt’s ein Geheimnis. Mit einer dritten Person ist schon Gefahr im Verzug. Es gibt aber jede Menge pikanter Geschichten, die unter die Leute müssen. Michael Graeter hat in seinem Notizblock geblättert.

Bundeskanzlerin Angela Merkel: Seit der Wende hält sie dem märchenhaften „Waldhotel Stein" (im Firmenlogo ein Tannenbaum) die Treue, wenn sie zur Oper nach Bayreuth kommt. Regie in der geheimen Oase für namhafte Stammgäste wie Vicco von Bülow, Klaus von Dohnany, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis oder Thomas Gottschalk führt die charmante Christa Stein. Die aus neun Häusern bestehende Herberge mit Hallenbad, Restaurant und Park schätzt Bundeskanzlerin Angela Merkel besonders und sie bekommt immer dieselbe Suite.

Wie auch Sängerin Birgit Nilson († 2005), die die ländliche Idylle einmal hautnah erlebte. Als sie eines Tages aufwachte, blickte sie einer leibhaftigen Kuh in die Augen, die einem Bauern entlaufen war und ihren Kopf zum Fenster reinstreckte. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel ist in der Anlage Ulkiges passiert: Ihr Doppelbett krachte aus unerklärlichen Gründen zusammen. Soviel Leidenschaft aus der Berliner Chefetage hätte man nicht für möglich gehalten.

Norbert Lammert: Es bleibt ein großes Geheimnis, warum der CDU-Bundestagspräsident, der zweite Mann im Staat, seinen Laden nicht ganz im Griff hat. Als oberster Kontrolletti müsste er, um dem Steuerzahler zu gefallen, längst die Liste veröffentlichen sollen vom großen Shopping vor Ladenschluss. Es geht um die vielen Bestellungen jener rund 200 ausgewechselten Abgeordneten, die sich noch ihre Pauschalen versilberten oder ein Teeservice für die Oma sicherten.

Tina Hamann: Die Ex-Frau des umtriebigen Bayern-Kickers Didi Hamann hat sich von ihrem Ersatzspieler gelöst. Der Herzbube war der smarte Markus Höfl, seit 2003 persönlicher Berater des „Kaisers". Bei dem prickelnden Umfeld vonFranz Beckenbauer war die Ablenkung zu groß. Höfl bewegt sich mittlerweile fast auf gleicher Linie mit seinem Meister.

Harald Schmidt: Warum der mit der Öffentlichkeit Geld verdienende TV-Schaffende privat keine Transparenz liebt, hängt vielleicht mit der bürgerlichen Herkunft zusammen. Harald Franz Schmidt, wie er mit vollem Namen heißt, wurde in Neu Ulm geboren , wuchs in Nürtingen auf und war als Bub bei den katholischen Pfadfindern, wo ihm sicher der schwäbische Akzent geläufig wurde. Lange Zeit hieß Schmidts Nachbar in Köln Klaus Zumwinkel. Harald war fast Zeuge, als der Ex-Big-Boss der Post spektakulär in aller Herrgottsfrüh mit zwei Mercedes-Limousinen von einer Staatsanwältin abgeholt wurde, die sich wegen des TV-Aufgebots bei Sonnenaufgang einen Friseur kommen ließ.

Der gläubige Dirty Harry geht in die Kirche, ist vorbildlicher Vater seiner Kinder und fährt einen alten Jaguar. Sein Schwiegervater, wenn er denn mit Lebensfährtin Ellen Hansch verheiratet wäre, ist der bekannte Sportreporter Werner Hansch. Sein letztes Gastspiel auf Wolfgang Rademanns „Traumschiff“ als Ballett-Regisseur war Schmidt-unwürdig. Harald hatte 1981 beim Augsburger Stadttheater seine Karriere in Lessings „Nathan der Weise“ begonnen. Sein Debüt bestand aus einem Satz: „Nur hier herein.“

Tita Thyssen: Das erste Kleidungsstück des Menschen war sicher das Fell. Wären unsere Vorfahren erfroren, würde sich das Problem der Spraydosen-Rebellen nicht stellen. Natürlich dürfen Tiere nicht wegen einer Bekleidungssparte gequält oder ausgerottet werden, aber es gibt Zuchttiere, die von jeher dafür da sind, dem Menschen Nahrung oder Schutzstoffe zu liefern.

Alle echten Ladys, aber auch solche, die sich dafür halten, ficht die heuchlerische Anti-Pelz-Hysterie nicht an. Baronin Carmen (Tita) Thyssen öffnete für ein spanisches Magazin ihren Schrank mit den schönsten Mänteln der Welt – Tiger, Silberfuchs, Ozelot und gefärbter Breitschwanz. Weil ich zu einer Party in Madrid die Prinzessin Gabriele von Leiningen, heutige Begum, mitgebracht hatte, lud die Witwe von Stahlbaron Heini von Thyssen mich und Fotografin Sabine Brauer für das nächste Fest in Lugano aus.

Stefan Raab: Der TV-Total–Anchorman hat einen gesunden Erwerbssinn und praktiziert mit Freude die dritte Dimension der Eitelkeit. Er versucht sich, wie Kollege Harald Schmidt, permanent der Szene zu entziehen, mit der er seinen Lebensunterhalt bestreitet. Das mag in erster Linie an Köln liegen, wo er in einer schmucken 1,8-Millionen-Villa wohnt. In München wäre das gehorsame Vertuschen eines Vielfernsehschaffenden undenkbar. Stefan pflegt ein trautes Bratkartoffelverhältnis mit Freundin Nike, mit der er zwei Töchter hat.

Es muss auf der anderen Seite wahre Liebe sein, mit welcher Permanenz der „TV Total"-Gastgeber den wehrlosen Zuschauer mit seinem trampeligen, talentfreien Spezi Elton (nicht zu verwechseln mit Elton John in jeder Sendung bedroht. Er macht gern Urlaub in Griechenland, wo ihm auf Kreta ein Katamaran viel Freude bereitet. Da er auch ein großer Kaufmann ist, wird sein Vermögen in dreistelliger Millionenhöhe vermutet. Der in Köln geborene Raab, der eine Schwester hat und dessen Eltern eine Metzgerei in Köln-Sülz betrieben, legt Wert auf Leibwächter sowie auf Chauffeur und feilscht bei Plattenverträgen.

Wolfgang Fierek: Der handfeste Serien-Star genießt Familienanschluss bei dem warmherzigen, in Salzburg lebenden Couple Ralf und Cora Schumacher. Der verheiratete Berufs-Bayer darf wie selbstverständlich Ralfs Antik-Mercedes-Limousine fahren, so oft und so lange er will. Gern cruist er mit dem auffälligen Wagen durch München. Als er vor ein paar Jahren mit dem Motorrad verunglückte, war übrigens die blonde Cora aus Willy Webers Gefilden die erste an seinem Krankenbett.

Brigitte Bardot: Die vom lieben Gott besonders perfekt geschaffene Eva saß im Hotel „Agua Dulce“ im spanischen Almeria, wo eine zeitlang die Spaghetti-Western gedreht wurden, am Pokertisch. Ihre Gegner waren der gut im Futter stehende und in Rom lebende Schauspieler Peter Berling und der damalige Jung-Regisseur Klaus Lemke. Es ging um 40.000 Mark auf der einen Seite und um eine Filmrolle, die BB hätte annehmen müssen. Berling, ein großer Spieler vor dem Herrn und in Casinos gefürchtet, war sich seiner Sache sicher. Doch die Bardot setzte die beiden Herren im Handumdrehen schachmatt und kassierte die 40 000. Zum Trost für Lemke kam sie für eine Nacht nach München.

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