Michael Fassbender über seine Rolle in "The Counselor"

Im Drogendrama "The Counselor" spielt Michael Fassbender einen Anwalt ohne Namen und Geschichte. Wie sich ein Schauspieler solch eine Rolle erarbeitet, hat der Deutsch-Ire in einem Interview erklärt.
(ili/spot) |
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Michael Fassbender bei einer Filmpremiere
Todd Williamson/Invision for Fox Searchlight/AP Images Michael Fassbender bei einer Filmpremiere

London - Ein Drehbuch enthält normalerweise viele Hinweise auf die Rollen. Denn um eine Figur glaubhaft zu spielen, muss sich der Schauspieler mit deren Biografie auseinandersetzen können. Wesentlich mehr Fantasie brauchte da Michael Fassbender für die Titelrolle im Drogendrama/Thriller "The Counselor". Wie der 36-jährige gebürtige Heidelberger sich den Anwalt und Berater ohne Namen, der sich in einen Kokain-Deal verstricken lässt, vorgestellt hat, hat er im Interview mit der "Welt am Sonntag" so erklärt:

Mit seiner Rolle als Sexsüchtiger in Steve McQueens Erstlingswerk "Shame" gelang Michael Fassbender 2011 der Durchbruch - hier die DVD bestellen

"Offenkundig glaubt der Counselor, eine Person darstellen zu müssen, die er im Kern nicht ist. Er tut so, als ob er stets alles unter Kontrolle habe, das hat fast etwas Zwanghaftes. Ich mutmaßte, dass er der unteren Mittelschicht entstammt, denn er hat den Ehrgeiz und die Ängste eines Aufsteigers, und mit seinem übersteigerten Konsumverhalten gaukelt er sich selbst Erfolg vor", so der Schauspieler, dem mit Steve McQueens Erstlingswerk über einen Sexsüchtigen, "Shame", 2011 der große Durchbruch gelang.

Dieses übersteigerte Konsumverhalten sei ja das übliche Verhalten in kapitalistischen Gesellschaften, sagt er weiter, "es wird uns sehr früh im Leben beigebracht: Wir brauchen alle diese teuren Dinge, sie werden uns den Respekt unserer Mitmenschen einbringen", sagt der Deutsch-Ire Fassbender.

So weit, so klar also der biografische Hintergrund. Doch was bedeutet das für die Charaktereigenschaften, die Gestik und Mimik der Figur? Eine entscheidende Fassette beim Counselor sei der Gang gewesen. "Schon in dem musste eine unsichere Arroganz sichtbar werden", erklärt Fassbender. Es habe klar werden müssen, dass dieser Mensch einen Schutzwall um sich herum gebaut habe, der seine Ängste abschirmen soll. "Ich habe mir den Counselor immer als einen Pokerspieler vorgestellt, der ganz aufgeregt darüber ist, dass er zwei Asse auf der Hand hat - doch darüber verliert er seine Mitspieler und das ganze Spiel aus den Augen", beschreibt der Schauspieler seine Figur weiter.

Was sich Cameron Diaz, Brad Pitt, Penélope Cruz und Javier Bardem für ihre Rollen in "The Counselor" vorgestellt haben, bleibt ihr Geheimnis. Sicher ist nur, dass der Streifen am 28. November in den deutschen Kinos startet.

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