Micaela Schäfer: "Keiner der Promis war im Bett wirklich gut"
München - Nacktmodel und Reality-TV-Star Micaela Schäfer (30) macht auch als Autorin das, was sie am liebsten mag: Sie packt aus. In "Lieber nackt als gar keine Masche" (Heyne, 208 Seiten, 9,99 Euro) schreibt sie über ihre aufregendsten Sexerlebnisse, heimliche Affären und erotische Fantasien. Der Nachrichtenagentur spot on news hat sie im Interview verraten, welches Körperteil sie sich noch modellieren lassen will, wie Promis im Bett sind und wann sie Mutter werden will.
"Lieber nackt als gar keine Masche", heißt Ihr erstes Buch. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Micaela Schäfer: Ich habe mich immer darüber geärgert, dass man in Deutschland nie eine Plattform bekommt, über seine Ambitionen und sein Leben zu sprechen. In Talkshows hat man drei bis fünf Minuten Zeit und auch in Magazinen wird gnadenlos gekürzt. Und da dachte ich mir: In meinem eigenen Buch kann keiner kürzen, da steht dann alles Schwarz auf Weiß und es darf auch 200 Seiten haben. Das ist für meine Fans und meine Hater eine gute Sache.
Sie sind im vergangenen Jahr 30 geworden, für Frauen oft der erste schwierige runde Geburtstag. War das auch ein Grund, eine erste Bilanz zu ziehen?
Schäfer: Nein, überhaupt nicht. Ich habe gar kein Problem mit dem Älterwerden, im Gegenteil, ich finde es toll und ich stehe zu meinem Alter. Wenn ich zurückdenke, wie ich vor zehn Jahren war - grausam! Ich wusste nicht, was ich wollte, ich war nur eine Hülle, da war nichts drin. Ich Freude mich auch schon auf meinen 40. und 50. Geburtstag.
In dem Buch berichten Sie auch über Ihre Kindheit. Ihr Vater hat Ihre Familie verlassen, als Sie drei Jahre alt waren. Hatten Sie nie den Drang, nach ihm zu suchen?
Schäfer: Überhaupt nicht! Mir wurde die letzten 15 Jahre gesagt: Micaela, irgendwann willst du ihn kennen lernen. Ich wollte ihn aber die letzten 15 Jahre nicht kennen lernen und das wird auch so bleiben. Ich habe keinen Bezug zu ihm, habe ihn nie kennen gelernt, kann mich nicht an ihn erinnern. Es interessiert mich ehrlich gesagt gar nicht, was er für ein Mensch ist. Es wäre auch wirklich schwierig, ihn zu finden, ich weiß nicht, auf welchem Platz der Erde er gerade wohnt. Ich habe noch nicht mal einen Namen oder ein Geburtsdatum.
"Bis ich 18 wurde, war ich hässlich", schreiben Sie. Sie hatten "Aufmerksamkeits-Kohldampf". Fühlen Sie sich heute rundum wohl?
Schäfer: Ich fühle mich sehr wohl, sonst könnte ich mich nicht vor der Kamera so präsentieren. Dazu braucht man eine Menge Selbstbewusstsein. Ich habe auch gelernt, einen Makel zu akzeptieren, man kann einfach nicht perfekt sein, das ist unmöglich. Früher habe ich mich aber überhaupt nicht wohl gefühlt. Ich fand mich wirklich hässlich - da hat mir die Schönheitschirurgie schon sehr geholfen.
Mit 16 hatten Sie Ihre erste Nasen-OP, mit 18 wurde zum ersten Mal Ihr Busen operiert. Hat Sie Ihre Mutter immer unterstützt?
Schäfer: Ja, absolut. Mit 16 brauchte ich ihre Einverständniserklärung und meine Mutter hat nie einen Gedanken daran verschwendet, sie mir nicht zu geben. Sie hat auch Augen im Kopf und gesehen, dass meine Nase nicht besonders schön ist. Und sie wusste auch, dass ich immer vor der Kamera stehen wollte und so hat sie mich nicht mit Worten unterstützt, sondern mit Taten. Ich bin ihr sehr dankbar, dass sie da so tolerant war. Das machen ja nicht viele Eltern mit.
Sie haben schon einige OPs hinter sich. Wie viele sollen noch folgen, haben Sie sich da eine Grenze gesetzt?
Schäfer: Nein. Ich habe mittlerweile sieben Schönheits-OPs hinter mir. Ich mache das aber nicht an einer Zahl fest. Wenn ich der Meinung bin, ich müsste ein achtes Mal operiert werden, dann lege ich mich wieder unters Messer. Im Moment möchte ich aber keine weiteren Eingriffe, ich überlege aber, mir den Po modellieren zu lassen, ohne Implantate, nur mit Collagen. Aber sonst steht gerade nichts an.
Zuletzt gab es auf Ihrer Facebook-Seite von einigen Fans negative Kommentare zu aktuellen Bildern. Stört Sie sowas?
Schäfer: Überhaupt nicht. Wenn man so getuned aussieht, finden das viele Menschen nicht toll. Die Leute schauen zwar hin, sind aber - oft auch aus Prinzip - dagegen. Mir sagt das allerdings keiner ins Gesicht und von daher nehme ich es gelassen. Es ist eben mein persönliches Schönheitsideal. Ich weiß, dass ich künstlich aussehe, aber ich mag das. Ich liebe diesen amerikanischen Style und finde mich so schön.
Hohn und Spott wurden Ihnen "literweise über den Kopf gekippt", schreiben Sie. Gab es mal eine Phase, in der Sie dachten, es reicht?
Schäfer: Sicher, es gab viele Dämpfer! Gerade früher, als ich mein Geld noch nicht damit verdienen konnte. Das war natürlich schwer, als alle im Umkreis, auch aus der Familie, gesagt haben: Hör endlich auf, mach was Anständiges. Du wirst es nie schaffen, Deutschland braucht kein Nacktmodell. Es ist hart, wenn du als einzige noch an dich glaubst. Aber ich will den jungen Leuten, die das Buch lesen, auch mit auf den Weg geben, dass, so kurios ihre Ziele auch sein mögen, sie an sich glauben sollen. Und wenn sie die Letzten sind, die das tun.
Ein Kapitel Ihres Buches heißt "Sex mit Promis"...
Schäfer: Namen darf ich aus juristischen Gründen nicht nennen. Aber prinzipiell kann ich verraten, dass Promis im Bett nicht besser sind als Normalos. Ich konnte da keinen Unterschied feststellen. Letztendlich war keiner der Promis im Bett wirklich gut.
Wie sieht es im Moment bei Ihnen in Sachen Liebe aus?
Schäfer: Ich bin seit eineinhalb Jahren mit dem Österreicher Klaus Brunmayr zusammen.
Und wann ist Nachwuchs geplant?
Schäfer: Im Moment gerade nicht. Ich will noch ganz viel arbeiten. Aber in frühestens zwei und in spätestens zehn Jahren hätte ich gerne ein Kind. Ich mache mir da keinen Druck.
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Schäfer: Ich hoffe als Mutter von ein bis zwei gesunden Kindern. Wenn der Mann dann auch noch da ist, wäre das natürlich schön. Aber auf jeden Fall sehe ich mich in zehn Jahren immer noch als Nacktschnecke. Wenn der Körper mitspielt, werde ich mich auch noch mit 40 ausziehen.
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