#MeToo: Casey Affleck wird keinen Oscar überreichen
Casey Affleck (42) hat sich entschieden, bei der diesjährigen Oscar-Verleihung nicht auf die Bühne zu gehen. Er sollte den Preis für die beste Schauspielerin präsentieren. Er werde nicht an der Veranstaltung teilnehmen, das habe der Schauspieler der Academy of Motion Picture Arts and Sciences mitgeteilt, berichten US-Medien. Die Academy kommt damit offenbar der #MeToo-Bewegung entgegen: "Wir begrüßen diese Entscheidung, um so den Fokus ganz auf die Show und auf die großartige Arbeit in diesem Jahr zu richten", lautet eine Mitteilung der Oscar-Organisation zu Afflecks Absage.
Affleck, der 2017 für "Manchester by the Sea" den Oscar als bester Hauptdarsteller gewonnen hatte, wurde in der Vergangenheit sexuelle Belästigung vorgeworfen.
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Die Vorwürfe
Im Jahr 2010 wurde Casey Affleck von den Schauspielerinnen Amanda White (54) und Magdalena Gorka (40) angezeigt. Sie warfen ihm wiederholtes Fehlverhalten am Set seines Films "I'm Still Here" vor. Gorka soll darüber gesagt haben, es sei die "traumatisierendste" Erfahrung ihrer Karriere gewesen, White sprach angeblich davon, fast täglich "sexuellen Kommentaren, Anspielungen und unwillkommenen Annäherungsversuchen" von der Crew ausgesetzt gewesen zu sein - Affleck soll dabei gewesen sein und die Mitarbeiter ermutigt haben, behauptet sie weiter.
In beiden Fällen war es offenbar zu einer außergerichtlichen Einigung gekommen. "Zur Zufriedenheit" aller Beteiligten habe man sich geeinigt, sagte Affleck, der alle Anschuldigungen abstritt, gegenüber der "New York Times". Genau wie er seien alle verletzt und verärgert gewesen, aber er sei darüber hinweg: "Es war eine unglückliche Situation - vor allem für die unschuldigen Zuschauer aus den Familien der Beteiligten."
Brie Larson bezog Stellung
Affleck war der Oscar im vergangenen Jahr von Brie Larson (28, "Schloss aus Glas") überreicht worden, die sich für die Opfer von sexuellem Missbrauch einsetzt. Den Goldjungen händigte sie Affleck mit wenig Freude aus und sie weigerte sich, zu klatschen. "Ich denke, das hat für sich selbst gesprochen", sagte sie "Vanity Fair". Der Gewinner des Oscars für den besten Hauptdarsteller präsentiert traditionell im nächsten Jahr den für die beste Schauspielerin. Bevor Affleck sich entschied, seinen Auftritt abzusagen, hatte es schon eine Online-Petition gegeben, die forderte, ihn nicht auf die Bühne zu lassen. 20.000 hatten bereits unterzeichnet.
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