Melanie Müller: Wie tief "singt" die Dschungel-Queen noch?

Köln - Zugegeben, der Gewinn des Trash-Formats "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" sprach in jüngster Vergangenheit selten für wirkliches Talent, und noch seltener für nachhaltigen Erfolg. Böse Zungen behaupteten gar, bei so manchen Teilnehmern der Show reiche das Alphabet nicht aus, um den Grad ihres Promi-Status' anzugeben. Sehr wohl konnte sich die aktuelle Dschungel-Königin Melanie Müller (25) aber sicher sein, dass ein Großteil der Zuschauer sie für die würdige Gewinnerin 2014 hielt, deutlich vor Vize-Königin Larissa Marolt (21). Während die tollpatschige Österreicherin derzeit aber alles richtig zu machen scheint, bekommt man bei der einstigen "Bachelor"-Kandidatin Melanie den Eindruck, die Chance auf eine Karriere eindrucksvoll verträllert zu haben.
Melanie kannte man vor ihrem "Dschungelcamp"-Erfolg bestenfalls aus dem Genre der Erwachsenenunterhaltung. Während also "echte" Stars wie Michael Wendler (42, "The Very Best Of") und Winfried Glatzeder bei ihrer Teilnahme einen Ruf zu verlieren hatten, konnte sie relativ befreit Werbung in eigener Sache betreiben. Das tat sie auch äußerst erfolgreich, wie ihr Triumph am Ende zeigte. Im Dschungel verabschiedete sie sich notgedrungen von ihrem auffälligen Make-Up und gewährte damit, wenn man so will, den Zuschauern einen Blick hinter die Kulisse - das brachte dem 1988 in Oschatz geborenen Erotik-Model viele Sympathien. Nach der Rückkehr aus dem australischen Dschungel war aber von ihrer liebgewonnenen Natürlichkeit aus dem RTL-Camp schnell nichts mehr übrig.
Bei der Zweitplatzierten Larissa hingegen merkt man durch ihre unbefangene Ehrlichkeit, dass sie sich für das Publikum nicht verstellt - das kam und kommt gut an. Bei der Tanz-Show "Let's Dance" musste man die zuweilen etwas schlaksige Blondine einfach gern haben, weitere Show-Einladungen sind der Lohn: Bald darf sie sich bei Stefan Raabs (47) Format "Schlag den Star" beweisen, in Österreich gehört sie der zukünftigen Jury von "Die große Chance" an, vergleichbar mit dem deutschen "Das Supertalent".
Auch kann man der 21-jährigen Österreicherin mehr als dankbar sein, dass sie allen Fußball-Fans einen WM-Song erspart hat. Denn gerade bei der zweitschönsten Nebensache der Welt, die in zehn Tagen ihren Höhepunkt mit der Eröffnungspartie der Weltmeisterschaft in Brasilien findet, verstehen viele Anhänger keinen Spaß. Noch weniger kommt es aber gut an, wenn jemand offensichtlich an der Fußball-Begeisterung mitverdienen will, vor allem nicht, wenn es sich dabei um eine von vielen empfundene Trommelfell-Folter wie "Auf geht's Deutschland schiesst ein Tor" von Melanie handelt. Bedenkt man also, dass es sich bei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" um ein Auffangbecken gescheiterter Prominenz handelt, Melanie aber schon teilgenommen hat, wird sie sich bald wohl notgedrungen nach anderen Karrieremöglichkeiten umsehen müssen - Gesang sollte es aber besser nicht sein.