Maximilian Brückner über den neuen Film von Gerhard Polt

Im AZ-Interview erklärt Schauspieler Maximilian Brückner, wie er in den neuen Film von Gerhard Polt geraten ist und warum er gern den Tod spielt.
von  Angelika Zahn
Gerhard Polt (r) hat Maxi Brückner (l) für seinen neuen Film engagiert – und ihn beim ersten Gespräch ein bisschen überrascht.
Gerhard Polt (r) hat Maxi Brückner (l) für seinen neuen Film engagiert – und ihn beim ersten Gespräch ein bisschen überrascht. © AZ-Montage | dpa

Hier erklärt Schauspieler Maximilian Brückner, wie er in den neuen Film von Gerhard Polt geraten ist, wie er als Star auf dem Land lebt – und warum er immer wieder gern den Tod spielt 

München - Es ist Gerhard Polts erster Kinofilm seit zehn Jahren. Am Donnerstagabend hat „Und Äktschn!“ im Münchner „City Atelier“ Premiere gefeiert (Kinostart: 6. Februar). Mit dabei: Schauspieler Maximilian Brückner („Resturlaub“, „Räuber Kneißl“). Der spielt in der Satire den Neffen des Kult-Kabarettisten Polt. Für den 35-Jährigen eine ziemlich große Sache, wie er der AZ berichtet.

AZ: Herr Brückner, wie war das, als Gerhard Polt Sie fragte, ob Sie in seinem Film mitspielen wollen?

MAXIMILIAN BRÜCKNER: Wir haben gerade draußen gearbeitet, als der Anruf kam. Ich dachte zuerst, einer veräppelt mich. Er klang wie auf einer CD. Mein Handy geht auch nicht mehr so gut, ich habe die Hälfte nicht verstanden. Ich habe dann völlig perplex aufgelegt und zu meinen Brüdern gesagt: „Der Polt hat grad angerufen. Ich soll in seinem Film mitspielen!“ Die haben mir's zuerst gar nicht geglaubt. Meine ganze Familie ist stockneidisch, dass ich mit ihm drehen durfte.

Neben Polt spielen mit Gisela Schneeberger oder Nikolaus Paryla ja noch andere Große in „Und Äktschn!“ mit. Wie haben Sie in der Nacht vor Drehstart geschlafen?

Grundsätzlich habe ich vor jedem ersten Drehtag Schiss. Aber gleich in der ersten Szene hat der Gerhard mich mit einem Gartenschlauch abgespritzt. Da war dann das Eis gleich gebrochen. Aber es war auch so kalt, dass ich vor lauter Frieren gar nicht mehr aufgeregt sein konnte.

Im Film geben Sie den Berufsjugendlichen. Sind Sie mit Ihren 35 Jahren erwachsen?

Meine Freunde sind alle schon verheiratet und haben Kinder. Da bin ich noch so ein bisschen der Nachzügler. Richtig erwachsen werden, das darf man in dem Beruf auch nicht. Trotzdem finde ich, dass alles seine Zeit hat: 40-Jährige, die mit den Jungen in der Disse feiern wollen – das ist doch irgendwie peinlich.

Man steckt Sie gern in die Kategorie Heimatfilm. Stört’s?

Ich drehe mittlerweile eigentlich mehr Hochdeutsch als Bairisch. Deswegen ist das eigentlich absurd. Ich fühle mich aber auf alle Fälle als Volksschauspieler. Weil ich fürs Volk spiele.

Was bedeutet Heimat?

Da ist ein Baum nicht nur ein Baum. Wenn ich an meinem Baum daheim vorbeigehe, dann verbinde ich damit etwas: Da bin ich als Kind runtergefallen, da haben wir ein Lager gebaut. Allerdings sind Menschen noch wichtiger als der Ort. Mit den richtigen kann man Heimat überall aufbauen.

Sie leben auf einem alten Bauernhof im Nachbardorf des Ortes, in dem Sie aufgewachsen sind. Sind Sie als Schauspieler der Exot, über den getratscht wird?

Es ist ja nicht so, dass man auf einen Schlag berühmt ist. Ich mache, wenn ich daheim bin, noch alles genauso mit wie vorher. Manchmal checken sie's auch gar nicht. Wenn einer kommt und ein Autogramm will, dann schauen sie mich komisch an, bis ihnen wieder einfällt: „Ah ja, der Maxi ist ja Schauspieler!“

Sie haben in München sehr oft im Volkstheater den Boandlkramer im „Brandner Kaspar“ gespielt. Hat Ihnen das den Tod irgendwie näher gebracht?

Ich vermenschliche ja den Tod. So kann man damit umgehen. Letztendlich wissen wir alle nicht, was da kommt. Aber ich finde den Brandner-Himmel wahnsinnig schön. Ich spiele den Tod gern. Wenn es manchen hilft, besser damit umgehen zu können – umso schöner.

Sie haben sieben jüngere Geschwister, von denen einige Schauspieler sind. Sind das Ihre härtesten Kritiker?

Ich weiß es ja vorher selber schon, ob es heute was war oder nicht. Aber grundsätzlich kann ich ein gewisses Level halten, so dass sie noch nicht gesagt haben: „Jetzt wäre es besser, wenn du aufhörst!“

Interview: Angelika Zahn

 

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