Maximilian Brückner: "Sex-Szenen kosten mich Überwindung"

Maximilian Brückner ist gefragt wie nie: Ob im Kino, im Fernsehen oder auf der Theaterbühne. Woher er die Energie nimmt, verrät der Schauspieler jetzt im Interview.
von  (ng/spot)
Gefragter Künstler: Maximilian Brückner
Gefragter Künstler: Maximilian Brückner © Christian Hartmann

München - Im Kino begeisterte Schauspieler Maximilian Brückner jüngst (34, "Räuber Kneißl") in der Romanverfilmung "Spieltrieb". Im Münchner Volkstheater, das er als seine künstlerische Basis sieht, verkörpert er regelmäßig den "Boandlkramer" in "Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben". Und im Februar 2014 läuft der neue Polt-Film "Und Äktschn" an - natürlich mit Maximilian Brückner.

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Es ist nicht ganz einfach Maximilian Brückner in diesen Tagen als Interviewpartner zu gewinnen. Er ist als Schauspieler so gefragt, dass er kaum zum Durchatmen kommt. Für die Nachrichtenagentur spot on news hat sich der 34-Jährige trotzdem Zeit genommen und entschuldigt sich erst einmal dafür, dass es ein bisschen gedauert hat, bis der Termin zu Stande kam. Nett, aber eigentlich unnötig, denn so richtig böse kann und will man dem Prince Charming der bayerischen Schauspieler sowieso nicht sein.

Herr Brückner, Sie sind gefragt wie nie: Woher nehmen Sie die Energie?

Maximilian Brückner: (lacht) Ich habe keine Ahnung. Das wird mir auch nur bewusst, wenn mir in Interviews solche Fragen gestellt werden. Ich selbst mache mir solche Gedanken gar nicht. Wir leben in einem schönen Land, ich habe nette Freunde, eine tolle Familie... Das alles hilft mir, bei mir zu bleiben.

Wird es Ihnen also nie zu viel?

Brückner: Klar merke ich, dass ich gerade drei Filme am Stück gedreht habe, aber ich beschwere mich nicht. In anderen Ländern müssen die Leute ganz andere Dinge erleben - so gesehen möchte ich mich eigentlich nur ganz demütig darüber Freude, wie gut es mir geht und dankbar sein, dass ich arbeiten kann.

Die Rollen, die Sie annehmen, sind sehr unterschiedlich: Zuletzt hatten Sie als Frisör eine Gastrolle im "Tatort", den "Boandlkramer" spielen Sie im Münchner Volkstheater seit mehr als zehn Jahren quasi nebenher, im Kino sind Sie zuletzt in der Romanverfilmung "Spieltrieb" von Juli Zeh zu sehen gewesen. Welcher Rollentyp liegt Ihnen am meisten?

Brückner: Jeder Schauspieler hat sein eigenes Prinzip, nach dem er funktioniert. Mich treibt der Spaß am Spielen und der Rolle an. Ich habe mich die letzten zehn Jahre bewusst bemüht, in sehr unterschiedlichen Filmen zu spielen. Und bin sehr stolz darauf, dass ich das mittlerweile machen kann und auch so besetzt werde. Ich habe einfach wahnsinnige Lust, mich zu verwandeln.

Apropos wohlfühlen: In "Spieltrieb" sind Sie in die Rolle eines Liebhabers wider Willen geschlüpft. Unter anderem geht es um Regeln, die gebrochen werden. Mögen Sie Regeln in Ihrem Leben?

Brückner: (lacht) Naja, ich glaube, der Bayer an sich mag Regeln nicht so gerne. Aber natürlich sind sie wichtig, damit das menschliche Zusammenleben funktioniert. Es sollte nur immer wieder kontrolliert werden, ob bestimmte Regeln noch Sinn machen oder zeitgemäß sind. Und ab und zu muss man Regeln auch ein bisschen dehnen, situationsabhängig.

Sie sind in einer Großfamilie aufgewachsen...

Brückner: Da waren Regeln besonders wichtig. Sonst geht alles drunter und drüber (lacht). Das fängt beim Anstand an und geht weiter bis zu gewissen Verhaltensregeln. Unpünktlichkeit finde ich zum Beispiel sehr respektlos. Ich bin lieber eine halbe Stunde zu früh dran als zu spät.

Respektvoll gehen Sie auch mit Ihrem Privatleben um, man weiß darüber fast nichts. In "Spieltrieb" geben Sie sich nicht so zurückhaltend: Sie sind in einigen Sex-Szenen zu sehen - ist es Ihnen schwer gefallen, sich so zu zeigen?

Brückner: Auf jeden Fall. Es glaubt mir zwar keiner, der mich kennt, dass ich eigentlich sehr verschämt bin, aber ich bin es. In diesem Film war allerdings klar, wohin die Reise geht und dass diese Szenen wichtig sind. So etwas darf nur nie Effekthascherei sein. Ich habe großen Respekt vor solchen Szenen und sie kosten mich immer Überwindung. Aber ich mache diesen Beruf eben auch, weil ich Grenzen ausloten will, an mir und an den Rollen, die ich spiele.

Ist die Schauspielerei also Ihr Traumberuf?

Brückner: Ich sage zwar immer, dass ich ohne das alles auch könnte, aber das glaube ich mir selbst langsam auch nicht mehr.

Was erwartet uns 2014, welche Pläne haben Sie?

Brückner: Ab Februar bin ich neben dem von mir sehr verehrten Gerhard Polt in "Und Äktschn" im Kino zu sehen. Außerdem spiele ich ab 6. März in "Siegfried" am Münchner Volkstheater. Es kommen noch viele schöne Sachen, ich kann mich nicht beschweren.

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