Max Giesinger: So schlecht ging es ihm nach Böhmermanns Verriss

Max Giesinger hat sich ein halbes Jahr digitale Auszeit gegönnt. Über die Hintergründe hat er jetzt in einem Interview gesprochen.
von  Agnes Kohtz
Max Giesinger hatte 2017 nicht nur mit einem Shitstorm, sondern auch mit einer Sinnkrise zu kämpfen.
Max Giesinger hatte 2017 nicht nur mit einem Shitstorm, sondern auch mit einer Sinnkrise zu kämpfen. © Hendrik Schmidt/dpa

Dass Erfolg auch mit Nachteilen einhergeht, ist kein Geheimnis, aber das Ausmaß möglicher Folgen ist nur wenigen bewusst. Ein eindrückliches Beispiel liefert Pop-Star Max Giesinger in einem aktuellen Interview mit "DB Mobil".

Dort berichtet der Sänger zunächst, dass er sich in der Coronazeit eine halbjährige digitale Auszeit gegönnt habe, weil ihm der Rummel um seine Person zu viel wurde: "Das hat mir sehr gutgetan. Vorher habe ich oft direkt nach dem Aufwachen das Handy genommen, bei Insta rumgeswitcht, alle Kommentare auf meiner Seite gelesen und gecheckt, wo meine Songs in den Charts stehen."

Max Giesinger: Sinnkrise und  Digital Detox

Aber auch nach seiner Auszeit versucht er Social Media zumindest reduzierter zu nutzen: "Der ganze Körperkult, der Perfektionismus und die Selbstdarstellerei auf Portalen wie Instagram triggern das Schlechte in uns allen. Das kann wirklich gefährlich sein, nicht umsonst ist die Zahl der psychischen Erkrankungen gestiegen, seit es Social Media gibt."

Seinen persönlichen digitalen Tiefpunkt erlebte Max Giesinger 2017, nachdem sich Moderator Jan Böhmermann in dessen Sendung über Giesingers Musik lustig gemacht hat: "Die Leute haben sich total auf mich eingeschossen. Das hat mich erst überrascht, und als ich mich dann mit den Kommentaren befasst hatte - was keine kluge Idee war - richtig umgehauen", erzählt er im Interview. Der Shitstorm habe ihn in seine Schulzeit zurückversetzt, in der er gemobbt worden sei: "Die 'Coolen' belächelten mich. Ich war verunsichert, wenn mich Leute auf der Straße freundlich angeguckt haben, ich wusste nicht mehr: Lächeln die mich gerade an, oder lachen die über mich?"

Eine Sinnkrise brachte ihn ebenfalls 2017 dazu, sich Hilfe bei einer Therapeutin zu suchen, was in seinen Augen alles andere als eine Schande ist: "Sich darum zu kümmern, sich mit sich selbst und seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, das sollte eigentlich jeder tun. Ich empfinde das als großes Zeichen von Stärke."

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