Matt Damon: "Ich habe Angst vor allem"
2007 war Matt Damon zuletzt als Jason Bourne im Kino zu sehen. Nun kehrt der 45-Jährige als gesuchter Geheimagent zurück. Im Interview erklärt er, wie viele seiner Stunts er selbst macht und ob er mit fünf Frauen zu Hause überhaupt etwas zu sagen hat.
Los Angeles - In "Das Bourne Ultimatum" taucht die gesuchte CIA-Geheimwaffe Jason Bourne unter. Das war im Jahr 2007. Nun, neun Jahre später, kehrt Matt Damon als in Ungnade gefallener Geheimagent zurück. In "Jason Bourne" wird er aus seinem Versteck gelockt und bekommt es einmal mehr mit der CIA und einem Auftragskiller zu tun. Doch was hat den 45-Jährigen dazu bewogen, ein viertes Mal in diese Rolle zu schlüpfen?
"Ich liebe es, Jason Bourne zu spielen"
"Das Bourne Vermächtnis" - der Film, in dem Jeremy Renner als Agent Aaron Cross auftritt - ist laut Damon aus vertraglichen Verpflichtungen heraus entstanden. Damals musste das Filmstudio Universal einen weiteren Bourne-Streifen herausbringen, doch ihm und Regisseur Paul Greengrass habe die Idee gefehlt. Regisseur Tony Gilroy dagegen hatte eine und so kam eins zum anderen. Gilroy schlug vor, das Bourne-Universum zu erweitern, schließlich gebe es all diese anderen Agenten und Programme, die Jason Bourne gar nicht kenne. Ein Konzept, das aufging, so Damon.
Doch warum kehrt der Geheimagent nun selbst zurück? In den letzten neun Jahren habe sich die Welt doch etwas verändert, erzählt Damon. Bei seinem letzten Bourne-Film war zum Beispiel noch George W. Bush Präsident und Social Media kein großes Thema. "Wir hatten das Gefühl, es sei an der Zeit, die Rolle zurückzubringen und in diese neue Welt einzuführen", erklärt er die Wiederbelebung von Jason Bourne. Hinzukommt: "Ich liebe es, die Figur zu spielen und bin ein Fan des Franchises." Einen weiteren Film schließt er nicht aus - das dürfte aber wieder einige Jahre dauern.
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"Tom Cruise ist eine Ausnahme"
Jason Bourne sei eine Figur, mit der sich viele identifizieren können. Mehr als womöglich zum Beispiel mit James Bond. Denn Bourne stehe auf der Seite der Schwachen und kämpfe gegen die Institutionen. Er werde nicht von ihnen instrumentalisiert wie 007. Doch wie viele seiner Stunts macht der Action-Star eigentlich selbst? "Ich habe Angst vor allem", gesteht der 45-Jährige. "Es sieht auch viel besser aus, wenn das ein Stuntman macht", so Damon. Sein Kollege Tom Cruise sei da eine Ausnahme. Der sei nämlich sehr begabt darin, seine Stunts selbst durchzuführen.
Damon versuche zwar, einiges selbst zu machen, doch das Problem sei, dass Bourne ein Experte in allem sei. "Das ist also so als würde man einen Superhelden-Film drehen. Daher müssen wir Experten in jedem Bereich engagieren", so Damon. Das Ganze funktioniere wie ein Zaubertrick: "Wir versuchen einfach auf jedes kleine Detail zu achten, damit der Zaubertrick funktioniert." Dennoch musste der Familienvater hart trainieren, um seinen Körper so in Form bringen. Die Kampfszenen führte er selbst aus. Ein extra engagierter Koch half ihm bei der speziellen Diät: "Keine Chance, dass ich mit 45 Jahren ohne Hilfe so aussehen könnte."
So läuft es privat: "Ich beschwere mich nicht"
Allerdings seien die Bourne-Filme seine einzige Chance, im Auto aufs Gas zu treten, plötzlich die Handbremse anzuziehen und über die Straße zu schlittern. "Das macht Spaß", lacht Damon. Doch er stellt auch klar: "Ich bin nicht wirklich ein Auto-Fanatiker." Privat spielt der 45-Jährige meist Chauffeur für seine Frau Luciana Barroso (40). "Sie mag es am Telefon Dinge zu erledigen, während ich fahre. Aber sie ist eine gute Autofahrerin", erklärt Damon.
Hat er denn zu Hause überhaupt ein Mitspracherecht? Immerhin ist er der einzige Mann unter fünf Frauen. Neben Ehefrau Luciana gibt es noch die drei gemeinsamen Töchter Isabella (10), Gia (7) und Stella (5) sowie die älteste im Bunde, Alexia (17), die Luciana mit in die Ehe brachte, die Damon aber stets wie seine eigene Tochter behandelt. "Nein, nein, um Gottes willen. Ich habe absolut nichts zu sagen zu Hause", lacht der Oscar-Preisträger.
"Mein Vater sagte bereits vor Jahren zu mir: Du bist da draußen dieser große Filmstar und jeder küsst dir den Hintern. Und dann kommst du nach Hause und hast über gar nichts mehr die Kontrolle", erzählt Damon. "Aber ich beschwere mich nicht", schiebt er lachend hinterher. Auf eines wird in seinem Haushalt übrigens sehr geachtet: Die Familie versuche, den Wasserverbrauch gering zu halten. "Meine Kinder und ihre Freunde sind sich sehr darüber bewusst, dass wir beschränkte Ressourcen haben", so der stolze Vater.