Martin Rütter schimpft über Schattenwolf-Klone: "Dünnpfiff"

Martin Rütter (54) kennt sich mit Hunden aus wie kaum ein anderer. Als bekanntester Hundeexperte Deutschlands hat der gebürtige Duisburger schon zahlreichen Haustierbesitzern weitergeholfen. Der 54-Jährige ist von Vierbeinern fasziniert und prinzipiell offen für Rassen aller Art – doch wie sieht es mit geklonten Varianten bereits ausgestorbener Wölfe aus? Darauf kommt Rütter nun in seinem Podcast zu sprechen, den er gemeinsam mit Wissenschaftsjournalistin Katharina Adick moderiert.
Vor 13.000 Jahren ausgestorben: Das hat es mit den Schattenwölfen auf sich
"National Geographic" beschreibt den vor 13.000 Jahren ausgestorbenen Schattenwolf mit den Worten: "Mit seinem dichten, hellen Fell erreichte er eine Länge von bis zu eineinhalb Metern und wog rund 70 Kilogramm. Damit war er etwa zehn Zentimeter länger und brachte teils doppelt so viel auf die Waage wie der heutige Grauwolf." Die Serie "Game of Thrones" hatte der ausgestorbenen Tierart in den vergangenen Jahren zu größerer Bekanntheit verholfen. Und tatsächlich konnten mithilfe modernster Gentechnik mittlerweile drei (zumindest optisch authentische) Schattenwolf-Welpen erfolgreich gezüchtet werden.

Martin Rütter über Schattenwolf-Klone: "Es ist faszinierend auf eine Art und Weise"
In der neuesten Ausgabe des Podcasts "Tierisch menschlich" erklärt Katharina Adick, wie Wissenschaftler beim Klonen dieser Schattenwölfe vorgegangen sind: "Jetzt hat man offenbar drei Welpen erschaffen, die diesem Wolf zumindest äußerlich sehr stark ähneln. [...] Die haben Erbgut aus Fossilien gewonnen und haben dann mit diesem Wissen die Gene von heute lebenden Grauwölfen verändert. [...] Und als austragende Leihmütter haben sie Haushunde genommen." Eine faszinierende Errungenschaft, doch wie denkt Martin Rütter darüber?
Der 54-Jährige erklärt seiner Podcast-Kollegin: "Ich verstehe deine Begeisterung für die wissenschaftliche Arbeit und das kann ich auch wirklich teilen, es ist faszinierend auf eine Art und Weise. Jetzt springt aber sofort der Hundetrainer in mir raus, der weiß, was für ein Dünnpfiff das immer ist mit den Wolfshybriden, was das Verhalten anbelangt und weil es ja doch ganz krasse Unterschiede zu einem normalen Haushund sind."
Martin Rütter skeptisch bei Schattenwolf-Klonen: "Ich habe die Sorge"
Martin Rütter denkt bei den unbegrenzten wissenschaftlichen Möglichkeiten schon einen Schritt weiter: Er befürchtet, dass das "ein neues Geschäftsmodell" für Welpenhändler werden könnte. "Mir macht das eher Sorgen.“ Und der Hundeexperte äußert außerdem: "Ich habe die Sorge, dass das bei geisteskranken Privatleuten landet, die sich dann damit schmücken." Ob der Hundeexperte mit seiner Befürchtung recht haben wird? Es bleibt abzuwarten.
Dieser wissenschaftliche Meilenstein soll übrigens erst der Anfang gewesen sein: Forschende des US-Startups Colossal Biosciences wollen in der Zukunft nämlich auch das Wollmammut, den Tasmanischen Tiger und den Dodo durch Gentechnik wieder ins Leben zurückholen.