Manfred Krug "reichen die leisen Taschentücher"

Ganz Deutschland kennt Manfred Krug als Lkw-Fahrer aus "Auf Achse", zuvor war er aber bereits in der ehemaligen DDR ein gefragter Schauspieler. Im Interview spricht Krug nun über seine Ausreise im Jahr 1977 und sein Jazzalbum mit Uschi Brüning.
von  (wue/spot)
Manfred Krug mit Uschi Brüning auf dem Alstertaler Jazzmeeting
Manfred Krug mit Uschi Brüning auf dem Alstertaler Jazzmeeting © ddp images

Manfred Krug (77) hat die gesamtdeutsche Fernsehlandschaft nachhaltig geprägt. Unter anderem als Lkw-Fahrer Franz Meersdonk in "Auf Achse" sowie als Rechtsanwalt und Notar Robert Liebling in "Liebling Kreuzberg". Doch der Schauspieler war schon während seiner Zeit in der DDR erfolgreich, wo er seit 1957 im Fernsehen und Kino auftrat.

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Im Interview mit dem Magazin "Stern" erzählt er nun, dass es ihm 1977 nicht leicht fiel, aus der DDR auszureisen: "Wenn man ein solches Drama erlebt, man muss aus seinem Land wegziehen, man muss aus seinem Haus wegziehen, aus meinem Garten, den ich gepflegt und schön gemacht habe - das kann man nur ertragen, wenn man sagt: die trüben Tassen. Die verdienen es nicht besser! [...] Ich wollte nicht, nur weil ich Schauspieler geworden bin, beschissen leben." Die Ausbürgerung von Liedermacher Wolf Biermann (78) habe den Anstoß gegeben. Dabei war dieser Schritt "[...] wirklich ein Sprung ins eiskalte Wasser. Aber ich habe immer auf mich gebaut", erklärt Krug.

Heute zeigt sich der Schauspieler immer noch kreativ, wenn auch auf einer anderen Bühne. "Viele gehen spazieren. Mein Hobby ist das nicht", erklärt er weiter. Stattdessen veröffentlichte Krug zusammen mit Uschi Brüning im September das Jazzalbum "Auserwählt". Über seine Konzerte erzählt er: "Bei jüngeren Sängern kreischen die Mädchen und fallen in Ohnmacht. Aber so war es bei mir nie. Mir reichen die leisen Taschentücher."

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