Maischberger beklagt Pflicht zur «ewigen Jugend»

Frauen dürften im Fernsehen nicht altern, beklagt sich die Journalisten Sandra Maischberger. Das Problem wäre für sie wohl geringer, hätte sie den Beruf ergriffen, für den sie sich als Schülerin auch sehr interessierte.
Die Moderatorin Sandra Maischberger wäre auch gerne Schauspielerin geworden. «Ich habe gern geredet und deshalb gern in der Theatergruppe der Schule mitgemacht», sagte die 42-Jährige dem «Sonntag-Express» in Köln. Hätte sie als Schauspielerin mehr Talent gehabt, wäre sie vielleicht dabei geblieben. «Ich war sehr ambitioniert - aber mein Fleiß war größer als mein Talent. Das habe ich zum Glück früh genug bemerkt.»
Zu ihrer Karriere als Interviewerin sagte Maischberger, sie habe schon in der Schule «unheimlich viel dazwischen gequatscht und so das freie, ungefragte Sprechen früh geübt auf dem Rücken meiner Lehrer». Sie sei sich sicher, dass sie auch in Zukunft immer interviewen werde, «ob vor oder hinter der Kamera kann ich heute noch nicht sagen. Das macht mir am meisten Spaß, und das kann ich vermutlich auch am besten». Bisher glaube sie aber nicht, dass sie im Alter noch auf dem Bildschirm zu sehen sein werde, sagte Maischberger: «Zeigen Sie mir die 70-Jährige auf dem Schirm. Bisher ist es so, dass Männer da alt werden können, Frauen nicht alt werden dürfen. Es gehört zu unseren ästhetischen Gewohnheiten, nicht nur im TV, sondern überall, wo es um Äußerlichkeiten geht, dass Frauen zur ewigen Jugend verpflichtet sind.» (AP)