Mädchenschwarm Justin Bieber gewinnt vier Music Awards
LOS ANGELES - Schön und gut. Aber eine Frage noch: Wer ist das überhaupt?
Gegen ihn wirken selbst Eisbärenbabys wie brutale Scheusale. Zumindest sehen das die Fans von Justin Bieber so. Den 16-jährigen Kanadier finden sie nicht bloß „süß“, sondern schreiben das Wort in Internet-Foren mit so vielen Umlauten hintereinander, dass man glaubt, die Ü-Taste klemmt.
Große Augen, lange Wimpern, runder Kopf und eine Frisur, die an Heintje erinnert – offenbar wirkt das Kindchenschema auch bei Kindern selbst. Millionen Mädchen weltweit würden für ein Date mit Bieber wahrscheinlich sogar ihre beste Freundin um die Ecke bringen. Bei einem Konzert in Australien reichte es vor kurzem immerhin schon für acht Rippenbrüche in der ersten Reihe.
Jetzt gewann der Teenager bei den American Music Awards gleich vier Trophäen, schlug dabei Superstars wie Lady Gaga und Eminem.
Während Letztere auch einigen über 40-Jährigen bekannt sein dürften, ist Justin Bieber nur in einer vergleichsweise winzigen Alterskohorte mehrheitsfähig, den heute etwa 9- bis 14-Jährigen. Klingt aussichtslos, reichte aber, um in den vergangenen zwei Jahren sagenhafte 50 Millionen Dollar zu verdienen.
Wobei diese zwei Jahre bislang auch die gesamte Karriere des Jungen ausmachen. Erst vor zwei Jahren bekam der im kanadischen Städtchen Stratford geborene Mädchenschwarm überhaupt einen Plattenvertrag. Dank seiner Mutter Jeanette. Die hatte die privaten Gesangs-Videos ihres Sohnes auf der Internetplattform Youtube veröffentlicht – er wurde entdeckt.
Dem Internet ist Bieber, der soliden Rhythm and Blues mit Rap-Einsprengseln darbietet, auch in Sachen Selbstmarketing treu geblieben: Pausenlos informiert er auf Twitter und Facebook über seine Seelenlage („I love my fans“).
Müssen sich Eltern, deren Kinder im Bieber-Fieber liegen, Sorgen machen? Kaum. Wie Miley Cyrus gehört er zur neuen Riege der braven, keuschen Teenie-Stars, die in jedem dritten Satz ungefragt Sex und Drogen eine klare Absage erteilen. Schlimmstenfalls macht sich der Sohn die gleiche Frisur.
loko