Madonna: Tournee-Auftakt mit Hitler und und Heavy Metal

Angepasst war englische Queen of Pop nie: Das beweist sie wieder zum Start ihrer Welttournee in Großbritannien. Gleichzeitig bietet die neue Show einen Karriere-Rückblick in vielen Outfits.
Auch mit 50 Jahren lässt Madonna keine Provokation aus: Zum Start ihrer Welttournee «Sticky and Sweet» in Cardiff stellte die Popdiva den US-Präsidentschaftsbewerber John McCain in eine Reihe mit Adolf Hitler.
Während der zweistündigen Performance waren in einer Videosequenz nicht nur Bilder von Krieg und Umweltzerstörung zu sehen, sondern auch von Hitler, dem simbabwischen Staatschef Robert Mugabe und McCain. Eine andere Serie zeigte den Klimaschützer Al Gore, Mahatma Gandhi und McCains Rivalen Barack Obama.
Die Show vor 40.000 begeisterten Fans kam natürlich nicht ohne die Madonna-typischen Paillettenkostüme, Netzstrümpfe und Lederstiefel aus. 3500 Kleidungsstücke sollen von 36 Designern speziell für die «Queen of Pop» und ihre Tänzer entworfen worden sein. Madonna blickte immer wieder auf ihre drei Jahrzehnte währende Karriere und ihre vielen Verwandlungen zurück. So trugen die Tänzer ihre früheren Looks, wie den von «Material Girl» oder «Blond Ambition», und versanken danach zu den Klängen von «She's Not Me» von der Bühne.
Heavy-Metal-Version von «Borderline»
Die Show mischte Gangsta-Rap mit Folkmusic und Rave. Madonna versuchte sich im Breakdance und tanzte an einer Stange. Die Fans hörten eine Heavy-Metal-Version des Klassikers «Borderline», während zu «La Isla Bonita» Flamenco-Tänzer über die Bühne wirbelten. Die Popdiva beschloss ihre Show mit «Give it 2 Me» von ihrem neuesten Album «Hard Candy».
Die Zuschauer waren begeistert. «Wir fanden es toll», sagte die 24-jährige Ruth Henson aus London. «Madonna ist so fit, wenn man bedenkt, dass sie 50 ist. Sie hat das wirklich gut gemacht.» Die «Sticky and Sweet»-Tour wird Madonna bis einschließlich September quer durch Europa führen. Am 28. August steht sie im Berliner Olympiastadion auf der Bühne, am 4. September in Düsseldorf und am 9. September in Frankfurt. Im Oktober steht Nordamerika auf dem Programm, am 18. Dezember ist das Abschlusskonzert in Brasilien geplant. Zuletzt war Madonna 2006 mit «Confessions» auf Tour gegangen. Damals sorgte sie mit einem Auftritt vor einem Kruzifix für Empörung. (Joel Ryan, AP)