Lydia Schrempp: Die Gastro-Lenkerin

An der Seite ihres Mannes machte sie Karriere bei Mercedes – nun wird sie Wirtin in Kitz.
von  Abendzeitung
Seit acht Jahren ein glückliches Paar: Lydia und Jürgen Schrempp lernen sich bei Daimler kennen – er ist zu der Zeit Konzernchef, sie seine Büroleiterin.
Seit acht Jahren ein glückliches Paar: Lydia und Jürgen Schrempp lernen sich bei Daimler kennen – er ist zu der Zeit Konzernchef, sie seine Büroleiterin. © Klaus Primke

An der Seite ihres Mannes machte sie Karriere bei Mercedes – nun wird sie Wirtin in Kitz.

Bitte, nur weil der Mann mal ein berühmter Manager war und viel Geld verdient hat, ist das ja noch lange kein Grund, sich zurückzulehnen und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen. Obwohl man das natürlich sehr gut könnte – gerade hier, im beschneit-beschaulichen Kitzbühel, wo es sich mit dem nötigen Kleingeld herrlich leben lässt.

Und das nötige Kleingeld – nun, das hat Lydia Schrempp ja. Die zierliche, dunkelhaarige Dame ist die zweite Ehefrau von Jürgen Schrempp, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der damaligen DaimlerChrysler AG, die heute nur noch DaimlerAG heißt.

Damals, vor acht Jahren, war Lydia Jürgen Schrempps Büroleiterin, saß bei wichtigen Bilanzpressekonferenzen meist wenige Meter hinter dem Mann, den sie in Firmenkreisen gern „Rambo“ nannten - und bewunderte dessen Tatkraft. Im Dezember 2000 heirateten die beiden, Lydia bekam zwei Kinder - Tochter Loana Theresa und Sohn Luca Timon – und alles hätte gut und gemütlich sein können. Aber, wie gesagt: Nur weil der Mann viel Geld verdient hat, ist das kein Grund, sich zurücklehnen.

In Kitzbühel - wo sonst

Deshalb ist Lydia Schrempp jetzt unter die Gastronomen gegangen. In Kitzbühel, wo auch sonst. Dort besitzen die Schrempps seit vielen Jahren eine Villa (ausgestattet mit Panzerglas), dort haben sie Freunde aus der feineren Gesellschaft, feiern mit Franz Beckenbauer und den vielen ortsansässigen Wirtschafts-Größen. Und weil man häufig beisammen sitzt und auch mal Essen geht, kam Lydia Schrempp die Idee, einen renommieren Drei-Sterne-Koch zu engagieren und ihr eigenes Restaurant aufzumachen.

Das tat sie dann. „Gabriele“ heißt es, steht im Ortsviertel „Im Gries“ und ist benannt nach dem Küchenchef Gabriele Feliciani. Ein Koch-Profi, der sich bereits mit Restaurants in Rottach-Egern und im Adlon-Palais in Berlin einen Namen unter Deutschlands Spitzenköchen gemacht hat. Gekocht wird ausschließlich italienisch, versteht sich, das Restaurant ist durchgehend geöffnet, mittlerweile kämen, wie die Bedienung erzählt, neben vielen Freunden zusätzlich mehr und mehr Einheimische zum Essen.

Und Lydia Schrempp? Die ist oft da, schaut, wann immer sie Zeit hat, in der Küche vorbei. Zurücklehnen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen - das ist nie ihr Ding gewesen.

Jan Chaberny

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